Kein Blick in die Zukunft Banken und Versicherungen kommunizieren transparent, wagen aber keinen Blick nach vorne
Geschrieben am 11-02-2009 |
Köln (ots) - Eine aktuelle Total Balance Studie zur Rechnungslegungspraxis und Finanzkommunikation ausgewählter Banken und Versicherungen identifiziert neben wirtschaftlichen auch kommunikative Engpässe in den Konzern-Zentralen. Umfangreiche und transparente Krisenkommunikation soll Vertrauen zurück gewinnen.
Welche buchhalterischen Aspekte in der Rechnungslegung beeinflussen die Unternehmensergebnisse? Und wie erläutern wirtschaftlich geschwächte Banken und Versicherungen Anlegern, Analysten und Investoren die Ursachen ihrer momentanen Situation? Bieten sie Betroffenen und Interessierten nachvollziehbare Argumente zu Ursachen und Lösungsansätze zur erfolgreichen Bekämpfung der Krisensituation? Kuhn, Kammann und Kuhn und die Dr. Kleeberg und Partner GmbH haben im Dezember 2008 die Quartalsberichte von sechs DAX- und zwei MDAX-Unternehmen unter die Lupe genommen. Analysiert wurden die Rechnungslegung und Aussagen in den Veröffentlichungen von Allianz, AMB Generali, Commerzbank, Deutsche Bank, Deutsche Postbank, Hannover Rück, Hypo Real Estate und Münchener Rück.
"Fair Value" Mitverursacher schlechter Unternehmensergebnisse Die Analyse der Konzernergebnisse aus den Quartalsberichten macht deutlich: Der zentrale Bewertungsmaßstab in der IFRS-Rechnungslegung - der "Fair Value" - ist für die hohen Marktkapitalisierungseinbrüche mitverantwortlich. Insgesamt haben die in dieser Studie untersuchten Banken und Versicherungen in den ersten neun Monaten 2008 mehr als 70 Milliarden Euro an Marktkapitalisierung verloren. Das Eigenkapital hat in Summe im selben Zeitraum um mehr als 24 Milliarden Euro abgenommen. Die Verluste wären noch größer, wenn nicht kurzfristig im Oktober eine Änderung der internationalen Regelungen zur Bewertung von Finanzinstrumenten vorgenommen worden wäre. "Die untersuchten Unternehmen sind hinsichtlich ihrer Marktkapitalisierung bezogen auf das Eigenkapital zum großen Teil deutlich unterbewertet. Dies ist auch eine Folge des Fair Value-Ansatzes, nach dem in die Bewertungen eine zeitliche Komponente einfließen muss", so Karl Petersen von Kleeberg. "Die Fair Value-Bewertung führt in Krisenzeiten dazu, dass die Unternehmen in ihren Bilanzen hohe Abschreibungen vornehmen müssen und sich damit ihre wirtschaftliche Lage verschlechtert - der Fair Value wirkt als Katalysator in der Krise. Die durch den Fair Value beabsichtigte Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit wird dadurch aber gerade nicht gewährleistet", erläutert Dr. Christian Zwirner von Kleeberg weiter.
Klare Botschaften in der Kommunikation bleiben aus Die Kommunikation der Unternehmen ist einheitlich und deutlich von der globalen Finanzmarktkrise und deren Auswirkungen angetrieben. Alle wesentlichen verbalen Teile des Berichtes - wie zum Beispiel das Vorwort oder der Risikobericht - gehen auf die schlechte Wirtschaftslage ein und sehen internationale Einflussfaktoren und insbesondere die Insolvenz von Lehman Brothers als ursächlich für die Krise. Keines der Unternehmen sieht dagegen seine persönliche Lage als Folge eigenen Verschuldens.
Im Hinblick auf den Zeitpunkt, über die eigene Situation zu sprechen, weist die Studie Unterschiede auf. Es sind die unter dem staatlichen Schutzschirm aufgefangene Hypo Real Estate und die Commerzbank, die direkt ihre eigene Lage ansprechen, bevor sie die externen Einflussfaktoren aufführen. Alle anderen hingegen erläutern zunächst die Gesamtgemengelage am Markt, bevor sie auf sich zu sprechen kommen. "Dies ist kein Zufall, sondern belegt einmal mehr, welchen Einfluss die öffentliche Meinung auf das Berichtswesen hat", so Carsten Rossi, Vorstandsprecher von Kuhn, Kammann und Kuhn. "In der Situation von Commerzbank und Hypo Real Estate wäre jede Umgehung der direkten Ansprache öffentlich als Verschleierungstaktik gebrandmarkt worden. Und das hätte weiteren Vertrauensverlust nach sich gezogen."
Im Gegensatz zu den insgesamt sehr umfangreichen Beschreibungen der Ursachen wird der zukünftige Umgang mit der Krisensituation nur dürftig angesprochen. Eher floskelhaft und verklausuliert im Inhalt können die Unternehmen nicht konkret benennen, wie sie die Krisensituation in Angriff nehmen. "Die vagen Prognosen sind angesichts der Unsicherheit am Markt zwar nachvollziehbar, allerdings wünschen sich Anleger und Investoren klarere Statements zur zukünftigen Entwicklung des Unternehmens", erläutert Rossi. "Gerade in der jetzigen Situation ist die Wiedergewinnung von Vertrauen das, was zählt. So zeigen die Unternehmen durchaus den Willen zu umfangreicher und transparenter Kommunikation; am Ende wird dies aber nicht genügen, um das so wichtige Vertrauen in die Märkte zurück zu gewinnen."
Auszüge aus der 24-seitigen Studie "Fair Value - zwischen Fakten und Fiktionen" stehen unter www.totalbalance.de (unter "Studien") oder direkt unter www.kkk-ag.de/totalbalance/studien zum Download bereit.
Über Kuhn, Kammann & Kuhn Die Kuhn, Kammann & Kuhn AG ist eine umsetzungsorientierte Agentur für Wirtschaftskommunikation aus Köln, die Unternehmen beim Aufbau und der Pflege ihrer Reputation unterstützt. Zu ihren Kunden gehören u.a. ARAG, Henkel, METRO Group, Loewe und SAP. Für diese Kunden entwickelt die Agentur Identitäten, Medien und Reputationsstrategien. Kuhn, Kammann & Kuhn ist Sponsor der Kategorie "Langfristige PR-Strategie" im Rahmen der PR Report Awards 2009. Weitere Informationen zum Thema Reputationsmanagement bei Kuhn, Kammann & Kuhn finden Sie unter www.kkk-ag.de/reputation
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