Lausitzer Rundschau: Verstaatlichung ist überfällig Hypo Real Estate erhält weitere zehn Milliarden Euro
Geschrieben am 11-02-2009 |
Cottbus (ots) - Der angeschlagene Staats- und Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate ruft fast monatlich um Hilfe - die wird prompt gewährt und summiert sich inzwischen auf 102.Milliarden Euro. Allein dieser riesige Betrag ist ein Grund, warum die Bank jetzt nicht mehr in die Insolvenz geschickt werden kann - zu groß wäre der Verlust für den Staat. Schuld an dem stetig neuen Finanzbedarf ist die irische Tochter Depfa, die erst im Sommer 2007 von der HRE übernommen wurde. Die Depfa refinanziert ihre langfristigen Verbindlichkeiten kurzfristig am Markt. In Zeiten funktionierender Märkte war das keine schlechte Idee, es half zumindest, die Rendite zu steigern. Doch seitdem der Geldmarkt nicht mehr funktioniert, ist auch dieser Trick als Schönwettergeschäftsmodell entlarvt. Geradezu sarkastisch könnte man werden, wenn man an die Vergangenheit der Depfa denkt. Die war schließlich bis 1991 im Staatsbesitz, wurde dann privatisiert und aufgespalten. Nun also ist eine ehemalige Staatsbank der Anlass, warum die Mutter Hypo Real Estate ebenfalls in Staatsbesitz überführt werden muss. Etwas anderes bleibt nicht übrig. Wie sonst will die Bundesregierung es vor dem Steuerzahler rechtfertigen, dass eine Bank, die an der Börse nur 270.Millionen wert ist, mit inzwischen gut 100.Milliarden Euro zum größten Teil aus Staatsgeldern gestützt wird? Und wie sonst soll die Bank Investoren finden, die ihr Geld leihen? Die Verstaatlichung ist deshalb überfällig.
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