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Neue OZ: Kommentar zu Bundesregierung / Banken / Vergütung / Boni

Geschrieben am 15-02-2009

Osnabrück (ots) - Böses Erwachen in der Provinz

Der Gedanke, dass sich mit Staatsgeldern gestützte Bankmanager
auch in Deutschland persönlich am Geld der Steuerzahler bereichern
könnten, ist Angela Merkel leider zu spät in den Sinn gekommen.
Offenbar hat die Bundeskanzlerin geglaubt, dass sich solche Exzesse
der ungezügelten Marktwirtschaft auf die angelsächsische Finanzwelt
beschränken würden. Dabei wurden die Methoden der Vergütung von
Spitzenkräften bei global tätigen Großbanken schon seit Jahren in New
York und London diktiert - doch offenbar hatte man das in der
Finanzprovinz Berlin nicht zur Kenntnis genommen.

Das böse Erwachen gab es für die Bundesregierung vor wenigen
Tagen. Da wurde ruchbar, dass Managern der jetzt zur Commerzbank
gehörenden Investmentsparte Dresdner Kleinwort 400 Millionen Euro
Boni für 2008 fest zugesagt worden waren. Dieses Geld wird der
Commerzbank-Retter Staat abschreiben müssen, weil es sich einklagen
lässt und viele der Boni-Empfänger um ihren Job fürchten müssen. Die
deutsche Regierung vergießt Krokodilstränen: Schließlich wurde auch
von ihr oft genug verlangt, dass die Bezahlung heimischer Manager
"internationalem" (sollte heißen: US-) Standard entsprechen müsse.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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