Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zur Katholischen Kirche
Geschrieben am 16-02-2009 |
Köln (ots) - Inakzeptabel
RAIMUND NEUSS zum Linzer Weihbischof
Gerhard Maria Wagner hat die Notbremse gezogen und auf das Amt eines Weihbi schofs in Linz verzichtet. Wer wie er Flutkatastrophen als Strafen Gottes für unfromme Lebensführung interpretiert, ist für das Bischofsamt nicht ge eignet. Das ist keine Frage von konservativ oder progressiv, sondern eine Frage des theolo gischen Gespürs und des menschlichen Taktes.
Nach dem - allerdings weit aus schlimmeren - Eklat um die Piusbrüder muss sich der Heilige Stuhl erneut fragen lassen, wie er mit Personalan gelegenheiten verfährt. Natür lich ist es nicht zu vermeiden, dass sich unter weltweit 4800 katholischen Bischöfen der ei ne oder andere als Problemfall erweist. Aber Wagner ist nicht einfach durchgerutscht, son dern sollte gezielt gegen alle Widerstände durchgesetzt wer den. Wenn der Papst so haar klein über die Verhältnisse in Österreich informiert ist, wie der St. Pöltener Bischof Klaus Küng jüngst meinte, dann muss er sich auch diese Fehlent scheidung zurechnen lassen.
Zu Wagners Rückzug ist es nur gekommen, weil Bischöfe, Priester und Laien Widerstand geleistet haben. Bei allem Re spekt für den Primat des Paps tes lässt sich eine Kirche nicht einfach von oben nach unten regieren. Daran haben die ös terreichischen Bischöfe gestern erinnert. Der Papst sollte sich ihre deutliche Kritik zu Herzen nehmen und zu einem kollegia len Führungsstil zurückkehren.
Originaltext: Kölnische Rundschau Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2
Pressekontakt: Kölnische Rundschau Jost Springensguth print@kr-redaktion.de
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