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Neue OZ: Kommentar zu Unternehmen / Karmann

Geschrieben am 19-02-2009

Osnabrück (ots) - Alte Fehler rächen sich

Ausgerechnet in der Himmelfahrtswoche endet bei Karmann die
Fahrzeugproduktion, nach 106 Jahren. Trotz des auch gestern in der
Betriebsversammlung allseits gelobten Einsatzes aller Beteiligten ist
es dem Osnabrücker Traditionsunternehmen nicht gelungen, einen
Anschlussauftrag reinzuholen. Karmann-Chef Peter Harbig und sein Team
gingen monatelang rund um die Welt Klinken putzen - letztlich
erfolglos.

Woran liegt das? In den letzten Jahren kursierten auf dem Markt
für Komplettfertiger weltweit noch nicht einmal eine Handvoll
Aufträge - und alle Jobs hat der Karmann-Konkurrent Magna Steyr
bekommen. Der Wettbewerb unter den Anbietern wurde immer gnadenloser.
Letztlich geht es nur noch um den Preis, weil Qualität sowieso
vorausgesetzt wird. Und da konnten die Grazer, Teil eines der größten
Autozulieferers der Welt, durch schiere Größe und viele Leiharbeiter
aus dem benachbarten Ex-Jugoslawien punkten.

Aber die Gründe sind nicht nur global bedingt, sondern auch in
Fehlern der Vergangenheit zu suchen, als die damalige Karmann-Führung
die Akquirierung von Aufträgen "nur nebenbei" betrieb, wie ein
erfahrener "Karmann" einmal sagte. Die anerkannt hohe Qualität der
Autos aus Osnabrück und Rheine, zu der alle Mitarbeiter ihren Teil
beigetragen haben, ist bestimmt nicht der Auslöser der Karmann-Krise.
Und das müssen die Gesellschafter auch anerkennen. Durch die Zahlung
einer Abfindung.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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