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WAZ: Mehr Sachlichkeit - Kommentar von Daniel Freudenreich

Geschrieben am 22-02-2009

Essen (ots) - Zugegeben - angesichts der Vorgänge bei Schaeffler
mag man die Faust in der Tasche ballen. Da verzockt sich die Familie
mit dem Conti-Kauf und bittet den Staat um Milliarden-Hilfe.
So darf sich Arbeitsminister Scholz des öffentlichen Applauses
sicher sein, wenn er sagt, man könne im Nerz nicht nach dem Staat
rufen. Doch solche populistischen Parolen sind angesichts der Lage
fehl am Platze.
Nüchtern betrachtet geht es im Für und Wider von Hilfen für
Schaeffler um vier Punkte. Kann sich Schaeffler allein mit seinem
Privatvermögen helfen? Was passiert mit den Jobs? Schaeffler
beschäftigt in Deutschland 31 000 Leute, indirekt hängen gut 90 000
Stellen an dem Zulieferer. Zudem geht es um die Frage, ob und wie die
Autohersteller bei einem Schaeffler-Aus ihre Produkte bekommen.
Zuletzt steht im Raume, ob Schaeffler so aufgestellt ist, dass der
Staat im Falle von Milliardenhilfen den Kredit zurückbekommt.
Populistisches Getöse bringt die Entscheidungsfindung keinen Deut
weiter. Doch je näher die Bundestagswahl rückt, desto mehr wird
Firmenrettung leider zum Wahlkampfschlager.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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