Lausitzer Rundschau: Zum christlich-jüdischen Dialog in Deutschland / Nicht in der Lausitz
Geschrieben am 01-03-2009 |
Cottbus (ots) - Es ist ein Hoffnungsschimmer in einer Zeit der Krise. Seit 1952 findet Jahr für Jahr die "Woche der Brüderlichkeit" in Deutschland statt, traditionell veranstaltet von den über 80.örtlichen Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit. Auch 2009, auch nachdem Papst Benedikt.XVI. die Traditionalisten der Pius-Bruderschaft und den Holocaust-Leugner Roger Williamson zum Unverständnis wohl der meisten Christen wie Juden hierzulande rehabilitierte. Mit Diskussionsveranstaltungen und Gesprächsabenden wird der Dialog gepflegt. Und zwischen den Anhängern der unterschiedlichen Religionen entsteht Vertrauen, was gerade in schwierigen Zeiten von Bedeutung ist. In der Lausitz allerdings findet die "Woche der Brüderlichkeit" nicht statt. Denn eine Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit gibt es in Brandenburg bislang nur in Potsdam. Ganze drei Veranstaltungen bietet sie den Märkern an. Das ist ein Armutszeugnis. Das immer stärker schrumpfende Wissen über religiöse Zusammenhänge, aber auch der immer stärker wachsende Antisemitismus unter jungen Muslimen wären eigentlich starke Argumente dafür, auch in Cottbus, Senftenberg und Hoyerswerda eine "Woche der Brüderlichkeit" zu veranstalten, und zwar unabhängig von der Frage, ob es vor Ort auch eine jüdische Gemeinde gibt. Denn nur wer die Religion der anderen kennt, wird im Zweifel Einspruch rufen, wenn das Gespenst der Diskriminierung einmal mehr durch Deutschland geistert.
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