Kohleminister Gabriel verschenkt Geld an Energiekonzerne / Greenpeace kritisiert Regelungen zum NAP anlässlich der heutigen Kabinettssitzung
Geschrieben am 28-06-2006 |
Berlin (ots) - 28.6.2006 - Mit einem als Kohleminister Sigmar Gabriel verkleideten Stelzenläufer vor dem Kanzleramt demonstriert die Umweltschutzorganisation Greenpeace ihren Unmut über den Nationalen Allokationsplan (NAP), der heute in der Kabinettssitzung abschließend verabschiedet werden soll. Der drei Meter große Minister verteilt einen Koffer voll Geld und Verschmutzungsrechte an RWE und Vattenfall. Auf einem Transparent steht: "Keine Milliardengeschenke für Energiekonzerne - Klimaschutz jetzt." Greenpeace kritisiert, dass durch die kostenlose Verteilung der Verschmutzungsrechte der Energieträger Kohle bevorzugt wird und kein effektiver Klimaschutz mehr möglich ist.
"Nicht nur, dass Umweltminister Sigmar Gabriel damit den Energieversorgern Milliarden schenkt, die dem Haushalt an anderer Stelle bitter fehlen. Er zementiert damit auch einen Weg, der geradewegs in die Klimakatastrophe führt", kommentiert Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid. Neben Greenpeace haben jüngst auch das Fraunhofer Institut für System- und Innovations-forschung, der Sachverständigenrat für Umweltfragen sowie führende Umweltökonomen darauf hingewiesen, dass die notwendigen, langfristigen Klimaschutzziele mit dem jetzt vorliegenden nationalen Allokationsplan nicht erreicht werden können.
Der Grund: Die jetzigen Regelungen fördern die falschen Energieformen, verfestigen die vorhandenen Energiestrukturen und schwächen den marktwirtschaftlichen Ansatz des Emissionshandels. Nach dem neuen Verteilungsplan sollen Gaskraftwerke nicht einmal halb soviel Emissionsrechte bekommen wie neue Kohlekraftwerke. Während Gaskraftwerke nur 365 Gramm CO2 pro erzeugter Kilowattstunde Strom ausstoßen dürfen, soll der Wert für Kohlekraftwerke bei 750 Gramm liegen. Durch die kostenlose Verteilung und die Privilegien für die Kohle werden die Regelungen dem Klimaschutz nicht gerecht.
Obwohl die SPD-Landesverbände Bayern, Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Saarland, Niedersachsen und Hessen sich für eine Versteigerung der Verschmutzungsrechte ausge-sprochen haben, hat sich innerhalb der SPD der Landesverband Nordrhein-Westfalen durch-gesetzt. In NRW werden von RWE vier Braunkohlekraftwerke betrieben und der umstrittene Bau des Kraftwerkes Neurath forciert. Kraftwerke, die besonders von der jetzigen Regelung profitieren.
"Von einem Umweltminister hätten wir nicht erwartet, dass er sich seine Energiepolitik aus Nordrhein-Westfalen diktieren lässt", kommentiert Greenpeace Klima-Experte Karsten Smid. "Er sollte sich besser Kohleminister nennen lassen". So wurde schon der frühere Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) genannt, als er 2004 dafür sorgte, dass der erste NAP zugunsten der Kohleverstromung ausgelegt wurde. Heute sitzt er im Aufsichtsrat von RWE. Wenn der NAP heute im Kabinett angenommen wird, gibt Deutschland ihn nach Brüssel an die EU weiter. Dort werden alle Verteilungspläne der Mitgliedstaaten geprüft und bewertet. Nach der Sommerpause berät das deutsche Parlament über den NAP.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen wenden Sie sich bitte vor Ort an Karsten Smid, Tel. 0171-8780821 oder an Pressesprecherin Ortrun Albert, Tel. 040 / 30618-342. Fotos erhalten Sie unter Tel. 040 / 30618-377. Infos: www.greenpeace.de
Originaltext: Greenpeace e.V. Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6343 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6343.rss2
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
18970
weitere Artikel:
- Einladung zur Pressekonferenz des Wirtschaftsrates der CDU e.V. / Eckpfeiler für eine wettbewerbsfähige Unternehmenssteuer Berlin (ots) - Der Präsident des Wirtschaftsrates, Professor Dr. Kurt J. Lauk, und Dr. Thomas Borstell, Mitglied des Vorstands Ernst & Young AG sowie Vorsitzender der WR-Fachkommission Steuern, Haushalt und Finanzen, werden unter dem Leitthema: "Europafähige Unternehmenssteuern: einfach - verlässlich- attraktiv" die Eckpunkte des Wirtschaftsrates für eine wettbewerbsfähige Unternehmenssteuer bis 2008 vorstellen. Am: Donnerstag, 29. Juni 2006, um: 10:00 Uhr Wirtschaftsrat Bundesgeschäftsstelle Luisenstraße 44 / Ecke mehr...
- Ruck: Innovative Lösungen zur Einbindung der Entwicklungsländer in den Klimaschutz notwendig Berlin (ots) - Zur aktuellen Diskussion über die ab 2008 geltende 2. Stufe des Emissionshandels für den Klimaschutz erklärt der entwicklungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Christian Ruck MdB: Bei der Diskussion um die Auswirkungen der ab 2008 geltenden zweiten Stufe des Emissionshandels auf unsere Industrie fehlt die internationale Dimension. Erhebliche Risiken für das Weltklima gehen von den steigenden Emissionen der Entwicklungsländer aus. Diese resultieren einerseits aus der Wirtschaftsentwicklung der Schwellenländer mehr...
- Brauksiepe/Meckelburg: Union macht ernst beim Bürokratieabbau Berlin (ots) - Zu den heute abschließenden Beratungen des "Entwurfs eines Ersten Gesetzes zum Abbau bürokratischer Hemmnisse insbesondere in der mittelständischen Wirtschaft" erklären der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Arbeit und Soziales der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Dr. Ralf Brauksiepe MdB, und der zuständige Berichterstatter, Wolfgang Meckelburg MdB: Die Union macht ernst beim Bürokratieabbau. Die Abrechnung der Sozialversicherungsbeiträge wird für die Arbeitgeber deutlich vereinfacht. Eine entsprechende gesetzliche mehr...
- Oskar Lafontaine: SPD lässt Gewerkschaften im Regen stehen Berlin (ots) - Zu den von der Union diktierten Veränderungen beim Gleichbehandlungsgesetz erklärt der Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. Oskar Lafontaine: Einmal mehr zeigt die SPD durch ihr Einknicken beim Gleichbehandlungsgesetz, dass sie die Interessen der Gewerkschaften in der Koalition nicht vertritt. Das Verbandsklagerecht, wie es im ursprünglichen Entwurf vorgesehen war, hätte den Gewerkschaften die Möglichkeit gegeben, offensiv gegen Diskriminierungen in den Unternehmen vorzugehen. Eine solche Stärkung der Arbeitnehmervertretung mehr...
- CSU-Landesgruppe / Dr. Ramsauer / Fahrenschon: Reines Pflanzenöl bleibt steuerfrei Berlin (ots) - Zu dem heute im Finanzausschuss erzielten Kompromiss zur Besteuerung von Biokraftstoffen erklären der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Dr. Peter Ramsauer und der zuständige Berichterstatter, Georg Fahrenschon: Durch den hartnäckigen Einsatz der CSU-Landesgruppe konnte ein großer Erfolg für die aufsteigende Biokraftstoffebranche erreicht werden. Die Pläne von Bundesfinanzminister Steinbrück, die Biokraftstoffe in hohem Maße zu besteuern, wurden durch unseren massiven Widerstand unterbunden. Damit mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|