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Neue Westfälische: Große Koalition

Geschrieben am 05-03-2009

Bielefeld (ots) - Die Große Koalition bietet den Wählern nur noch
Magerkost. Der Einigungswille von Schwarz und Rot wird schwächer.
Schon frohlockt die Opposition, Union und SPD schafften nicht einmal
mehr den kleinsten gemeinsamen Nenner. In der Tat ist es ärgerlich,
dass wichtige Vorhaben auf die lange Bank geschoben werden. Dass etwa
CDU und CSU die Wahlrechtsreform in dieser Legislaturperiode gar
nicht mehr anstreben wollen, ist geradezu empörend. Kopfschütteln
kann man auch darüber, dass beide Koalitionspartner keinen Weg aus
dem Streit über die Jobcenter finden.
Trotzdem gibt sich vor allem die SPD optimistisch, was die
grundsätzliche Gestaltungskraft der Großen Koalition betrifft. Die
Zuversicht der Sozialdemokraten hat damit zu tun, dass ihnen die
Aussicht einer erneuten Großen Koalition nach der nächsten
Bundestagswahl durchaus verlockend erscheint. In der Union sind
hingegen gegenwärtig viele Abgeordnete die ewigen Kompromisse leid
und verlangen nach stärkerer Profilierung. Dort erscheint
Schwarz-Gelb als die erhoffte Alternative.
Doch es wäre für alle Seiten unklug, eine große Koalition vollkommen
auszuschließen. Man sollte Rot-Schwarz nicht deshalb in Bausch und
Bogen verdammen, weil aktuell der heraufziehende Wahlkampf die
Gemeinsamkeiten zurückdrängt und das Bündnis in einer Art
Zwischentief steckt.
Gerade in der Krise hat sich gezeigt, dass CDU/CSU und SPD schnell
und angemessen auf die enorm großen Herausforderungen reagiert haben.
Ob letztlich der Bankenrettungsschirm und die Konjunkturpakete
ausreichen, um die Krise in den Griff zu bekommen, steht auf einem
ganz anderen Blatt. Aber die Opposition hat mit ihren
Gegenvorschlägen in dieser schwierigen Phase nicht geglänzt. Ob eine
kleine Koalition oder gar ein Bündnis aus drei Partnern hier
tatkräftiger gewesen wäre, ist mehr als fraglich.

Originaltext: Neue Westfälische
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2

Pressekontakt:
Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de


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