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Chemie im Sog der weltweiten Wirtschaftskrise / Bericht zur wirtschaftlichen Lage der Branche im vierten Quartal 2008

Geschrieben am 10-03-2009

Frankfurt/Main (ots) -

- Querverweis: Der Quartalsbericht liegt in der digitalen
Pressemappe zum Download vor und ist unter
http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

Im vierten Quartal 2008 ist die Chemieproduktion in Deutschland
überraschend stark eingebrochen. Das geht aus dem aktuellen
Lagebericht des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) hervor. Die
Hauptabnehmer der Branche - die industriellen Kunden - orderten
infolge der globalen Wirtschaftskrise kaum noch Chemikalien. Wegen
der abrupt sinkenden Nachfrage drosselten die Unternehmen ihre
Produktion. Die Kapazitätsauslastung in der chemischen Industrie fiel
auf 75 Prozent. Im dritten Quartal hatte sie noch bei 84 Prozent
gelegen. Allein das Pharmageschäft trotzte der Krise.

VCI-Präsident Professor Dr. Ulrich Lehner kommentierte die
Entwicklung: "Alle großen Industrieländer befinden sich in einer
Rezession. Den Rückgang der Nachfrage nach chemischen Erzeugnissen
auf den globalen Märkten und vor allem in der EU bekommen wir
deutlich zu spüren. Wir müssen davon ausgehen, dass die Talsohle noch
nicht durchschritten ist. 2009 wird ein schwieriges Jahr für die
Chemie."

In den kommenden Monaten erwartet der VCI zwar eine leichte
Besserung der Situation, sobald die Kunden der Branche ihre Lager
geräumt haben. Dieser Trend zur Normalisierung sei jedoch noch nicht
der erhoffte Aufschwung, betont der VCI. Für das Gesamtjahr 2009
rechnet der Chemieverband in Frankfurt deshalb mit einem Rückgang der
Produktion um 3,5 Prozent. Der Branchenumsatz dürfte im Vergleich zum
Vorjahr um rund 6 Prozent sinken.

Produktion eingebrochen: Im 12-Monatsvergleich verringerte sich
die Chemieproduktion im vierten Quartal 2008 um 10,9 Prozent.
Verglichen mit den Monaten Juli bis September belief sich der
Rückgang auf 11,4 Prozent. Mit Ausnahme der Pharmazeutika, die mit
0,2 Prozent Wachstum geringfügig zulegen konnten, lagen alle anderen
Sparten deutlich im Minus. Besonders betroffen waren die Produzenten
von Grundchemikalien. Sie verzeichneten gegenüber dem dritten Quartal
2008 einen Rückgang von rund 20 Prozent.

Erzeugerpreise rückläufig: Das Preisniveau für chemische
Erzeugnisse lag im vierten Quartal 2008 rund 0,7 Prozent unter dem
Wert des Vorquartals.

Umsätze abgeschmolzen: Im Berichtszeitraum erwirtschafteten die
Unternehmen nur noch einen Umsatz von 38,3 Milliarden Euro. Das waren
saisonbereinigt 11 Prozent weniger als in den vorangegangenen drei
Monaten. Das Geschäft verlief im Inland noch schlechter als im
Ausland.

Beschäftigung konstant: Mit rund 440.000 Mitarbeitern blieb die
Beschäftigung in der Chemie im vierten Quartal 2008 praktisch
unverändert. Die Unternehmen nutzten zunächst flexible
Arbeitszeitinstrumente um sich auf die Absatzkrise einzustellen.
Inzwischen gebe es aber auch vermehrt Kurzarbeit, so der VCI.

Originaltext: Verband der Chemischen Industrie e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/12523
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_12523.rss2

Pressekontakt:
Manfred Ritz
VCI-Pressestelle
Telefon: 069 2556-1496
E-Mail: presse@vci.de


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