Neue Westfälische: Grüner Konflikt um Ampelkoalition geht weiter Zurückgepfiffen PETER JANSEN, DÜSSELDORF
Geschrieben am 22-03-2009 |
Bielefeld (ots) - Die Welle des Widerstands, des Protests und des Spotts, die der grünen Spitzenkandidatin bei der Bundestagswahl, Renate Künast, von ihren NRW-Parteifreunden entgegenschlug, war verständlich und berechtigt. Mit der Absicht, ihre Partei im Mai auf eine Ampelkoalition mit SPD und FDP festzulegen, haben Künast und der zweite Spitzenkandidat, Jürgen Trittin, gegen zwei fundamentale Prinzipien grünen Selbstverständnisses verstoßen. Sie haben eine wichtige Entscheidung getroffen, ohne die Basis beteiligt oder auch nur gefragt zu haben. Und sie haben rein taktische Erwägungen des bloßen Machtkalküls über den Grünen heilige inhaltliche Positionen gestellt. Keine Partei haben die Grünen seit ihrer Gründung so erbittert bekämpft wie die FDP. Gegen keine Partei hat die FDP so verbiestert vom Leder gezogen wie gegen die Grünen. Außer dem Eintreten für Bürgerrechte und der Skepsis gegen immer schärfere Gesetze zum Schutz der inneren Sicherheit haben die Parteien so gut wie nichts gemeinsam. Man muss nur die Stichworte Mindestlohn, Atomausstieg, Vermögenssteuer oder Schulsystem nennen. Nicht nur inhaltlich trennen Grüne und FDP Welten, auch ihre Aktivisten, Mitglieder und Wähler könnten kaum unterschiedlicher sein. Künast und Trittin sind von den Grünen zurückgepfiffen worden. Der größte Landesverband ist nicht bereit, mit der FDP zu paktieren, bloß um nicht weitere vier Jahre die Oppositionsbänke zu drücken. Genau das sehen die Bundesgrünen anders. Ihnen sind Machtperspektive und Grüne in der Regierung wichtiger als alles andere. Künast und Trittin haben versucht, den Unmut der Basis zu beschwichtigen, und wollen mit ihr auf regionalen Konferenzen diskutieren. Zurückgezogen haben sie ihren Vorschlag allerdings nicht. Für die nächsten Monate sind die Grünen daher mit ihrem Lieblingsthema beschäftigt, mit sich selbst.
Originaltext: Neue Westfälische Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2
Pressekontakt: Neue Westfälische Jörg Rinne Telefon: 0521 555 276 joerg.rinne@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
193194
weitere Artikel:
- Neue Westfälische: Regierungskoalition Uneins in der Krise CARSTEN HEIL Bielefeld (ots) - Beschönigen hat keinen Zweck mehr. Der Ton in der Großen Koalition wird rauer, die Umgangsweise unsachlicher und der Rest an Gemeinsamkeiten ist aufgebraucht. Schon der Koalitionsausschuss vom 4. März hat klar gemacht, dass der Wille zur Gemeinsamkeit bei SPD und CDU verloren gegangen oder bewusst ausgeblendet worden ist. Spätestens die Absage der Unionsfraktion an den Erhalt der Jobcenter, die einst vor allem von der CDU gefordert worden waren, macht deutlich: Die wollen nicht mehr. Das ist angesichts der aktuellen mehr...
- Südwest Presse: Kommentar zu Bonus-Zahlungen Ulm (ots) - Der Unmut über jene da oben, die schamlos viel verdienen, hat in wirtschaftlichen Krisenzeiten viele Gesichter. Jetzt hängt sich die CSU an US-Präsident Barack Obama an, der die Bonuszahlungen an die AIG-Manager per Sondersteuer wieder einkassieren will. Das verspricht zwar politischen Punktgewinn, hat aber kleine Schönheitsfehler: AIG ist in seinen Ausmaßen bislang ziemlich beispiellos; außerdem haben wir bereits die Gehaltsdeckelung bei Unternehmen, die Staatshilfe bekommen. Die rückwirkende Besteuerung der Boni muss ferner mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Koalition und Wahlkampf Halle (ots) - Der Wähler, so viel ist gewiss, dürfte schon sehr bald unter Ermüdungserscheinungen leiden. Immerhin ist es bis zur Bundestagswahl noch ein halbes Jahr hin. Auch in der Sache darf man an dem einen oder anderen Winkelzug ja seine Zweifel haben. Etlichen Bürgern zum Beispiel ist durchaus klar, dass es unter Umständen keinen Sinn macht, einen Automobilhersteller zu retten, der angesichts der Überkapazitäten in der Branche vielleicht auch ohne Finanzkrise kaputt gegangen wäre. Ohnehin wirkt der Schlachtenlärm wie sinnlos verpulverte mehr...
- WAZ: Kämpferische Kanzlerin - Kommentar von Angela Gareis Essen (ots) - Enteignung, Opel, Steueroasen, Mindestlohn für Zeitarbeiter, Jobcenter, Managergehälter, Papstkritik: Bei all diesen Themen verlaufen die Streitlinien unübersichtlich - wahlweise zwischen den Koalitionspartnern oder zwischen CDU und CSU, spalten die CDU und führen zuweilen sogar durch die Kanzlerin selbst hindurch. Gab Angela Merkel bei Anne Will auf alle offenen Fragen eine Antwort? Nein, aber zwei Antworten gab sie schon. Die Große Koalition hält, und Merkels Nerven halten auch. Die Kanzlerin zeigte sich schlagfertig, mehr...
- Lausitzer Rundschau: Zur Debatte um die Managerentlohnung: Volksherrschaft und Gier Cottbus (ots) - Es deutet einiges darauf hin, dass die Bundespolitik die Debatte um die Konsequenzen aus der Kernschmelze der Finanzindustrie an einem wesentlichen Punkt gerne der amerikanischen Öffentlichkeit überlassen würde. Zwar beharrt Kanzlerin Angela Merkel (CDU) darauf, dass endlich ihre Vorstellungen zu einer besseren Regulierung ernst genommen werden. Und ihr sozialdemokratischer Koalitionspartner drängt mit Macht darauf, Steuerflüchtigen das Leben schwer zu machen. Aber wenn die deutsche Politik glaubt, damit den Ärger der mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|