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Rheinische Post: Ungerechte Pflicht Kommentar Von Martin Bewerunge

Geschrieben am 29-03-2009

Düsseldorf (ots) - Nicht unwahrscheinlich, dass es einmal heißen
wird: Die Wehrpflicht wurde nicht von ihren glühendsten Gegnern
gekippt. Es waren vielmehr jene, die sie in Sonntagsreden
hochhielten, und sie dann einfach vor die Hunde gehen ließen. Nichts
anderes geschieht derzeit: Der Verteidigungsminister verspricht, für
Wehrgerechtigkeit zu sorgen, indem alle tauglich gemusterten
Wehrpflichtigen tatsächlich eingezogen werden sollen. Die Betonung
liegt auf tauglich. Der Minister verschweigt, dass die
Kreiswehrersatzämter fast jeden Zweiten eines Jahrgangs vor allem
deshalb ausmustern, weil die Bundeswehr ihn nicht mehr benötigt. Es
sind diese Milchmädchenrechnungen, mit denen die Politik dem
Erfolgsmodell Wehrpflicht den Rest gibt. Ihre Befürworter haben es
zugelassen, dass sich einer, der noch "zum Bund geht", als Depp
fühlen kann. Nicht einmal das Argument zieht, die Auslandseinsätze
erforderten strengere Tauglichkeitskriterien: Kein Abiturient wird
nach Afghanistan abkommandiert. Zeit, sich Gedanken über eine Zeit
nach der Pflicht zu machen, Ideen zu entwickeln, wie man junge Leute
für den Wehrdienst gewinnt. Durch ein Bonus-System für die Ausbildung
etwa. Verteidigungspolitik wird kreativer werden müssen.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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