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Rheinische Post: Armes Afghanistan

Geschrieben am 05-04-2009

Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann

Afghanistans Präsident Hamid Karsai hat ein Gesetz auf Eis gelegt,
das Ehemännern Verfügungsgewalt über ihre Frauen bis hin zur
Vergewaltigung gibt. Doch mit der Überprüfung des Gesetzes ist es
nicht getan. Das Gesetz muss weg. Es ist untragbar, weil es Frauen zu
Menschen zweiter Klasse degradiert, gleichsam zu rechtlosen Objekten
in einer von Männern für Männer entworfenen Gesellschaft. Das Gesetz
ist unmenschlich und diskriminierend, es ist ein Affront weit über
die afghanischen Grenzen hinaus.
Karsai sollte sich bewusst sein, dass er nicht aus eigener Kraft an
der Spitze des Staates steht. Er ist dort mit Unterstützung des
Westens, um Afghanistan mit zu befrieden und in Maßen zu
modernisieren nach Bürgerkrieg und Taliban-Willkür. Afghanistan wird
keine Demokratie nach europäischem Vorbild, schon gar nicht über
Nacht. Es geht dem Westen darum, dass Mädchen in die Schule gehen
dürfen, dass Frauen Berufe ausüben und Menschen frei reden und
abstimmen können. Westliche Soldaten sterben im Kampf gegen
Terroristen und islamistische Taliban. Das ist schlimm genug. Doch
sie setzen nicht ihr Leben aufs Spiel, damit Karsai und Konsorten den
Gang zurück ins Mittelalter antreten.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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