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Der Tagesspiegel: Streit um Forderung nach einem Abzug der Atomwaffen aus Deutschland Weisskirchen: "Das führt in die Irre und kann den gesamten Prozess gefährden"

Geschrieben am 06-04-2009

Berlin (ots) - Nach dem Vorstoß von US-Präsident Barack Obama für
eine atomwaffenfreie Welt haben Koalitionspolitiker davor gewarnt,
jetzt von den Amerikanern den Abzug der verbliebenen Nuklearwaffen
aus Deutschland zu verlangen. "Das führt in die Irre und kann den
gesamten Prozess gefährden", sagte Gert Weisskirchen,
außenpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, dem
"Tagesspiegel" (Dienstags-Ausgabe). "Wir müssen einen Prozess
initiieren, in dem alle Atomwaffen wegverhandelt werden." Dabei dürfe
man nicht unilateral handeln und damit dem "eigenen, egoistischen
nationalen Interesse" den Weg bereiten.
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Ruprecht
Polenz (CDU), warnte davor, "den Amerikanern in dieser Sache
Vorschriften zu machen oder sie unter Druck zu setzen". Es sei im
deutschen Interesse, dass weiterhin US-Truppen in Europa stationiert
seien. "Die Amerikaner müssen selbst entscheiden, wie sie ihre
Truppen schützen wollen."
Dagegen sagte Winfried Nachtwei, sicherheitspolitischer Sprecher der
Grünen-Fraktion, die Bundesregierung dürfe sich "nicht hinter den
Amerikanern verstecken". So sei es eine aktive Entscheidung, ob die
Bundeswehr mit ihren Tornados den Abwurf von Nuklearwaffen probe.
Zuvor hatten sich der FDP-Chef Guido Westerwelle sowie die
Linkspartei für einen Abzug der Atomwaffen ausgesprochen.
Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) kündigte Gespräche mit
den Amerikanern über einen Abzug an.

Inhaltliche Rückfragen bitte an die Tagesspiegel-Politikredaktion,
Tel. 030-26009-295.

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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