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Neue Westfälische: Höhere Gesundheitsausgaben Schmuddelkind PETER STUCKHARD

Geschrieben am 06-04-2009

Bielefeld (ots) - Die Deutschen haben im Jahr 2007 also wieder
mehr Geld für ihre Gesundheit ausgegeben. Genau 3,2 Prozent mehr als
im Vorjahr. Na und? Für Nahrungsmittel mussten sie 3,1 Prozent, für
Haushaltsenergie 3,6 Prozent und für Kraftstoffe gar 4,1 Prozent mehr
Geld hinblättern.
Schaut man genauer hin, hat es im Gesundheitsbereich für mehr Geld
sogar mehr Leistung gegeben: Die Gesetzliche Krankenversicherung,
deren Anteil an den Ausgaben fast 60 Prozent beträgt, bezahlt seit
Mitte 2007 durchweg medizinisch notwendige Impfungen. Natürlich
musste sie auch die staatlich verordnete dreiprozentige Steigerung
der Mehrwertsteuer auffangen, die besonders bei den
Arzneimittelpreisen durchschlug. Ja, auch die Ausgaben für
Medikamente sind wieder gestiegen. Es sind aber auch eine Reihe von
teuren neuen Arzneimitteln auf den Markt gekommen, die ein längeres
Überleben bei schweren Krankheiten möglich machen, die Medizintechnik
ist ebenfalls weiter fortgeschritten, allein für Zahnimplantate
dürften die Bundesbürger mehr Geld als je zuvor ausgegeben haben.
Folgerichtig verzeichnet auch die Private Krankenversicherung, deren
Anteil an den Gesamtausgaben etwa zehn Prozent beträgt,
Ausgabensteigerungen von 4,3 Prozent.
Alles kein Grund zur Aufregung. Ist der Anteil der
Gesundheitsausgaben am Bruttoinlandsprodukt 2007 gegenüber 2006 doch
sogar gesunken. Der Gesundheitssektor war so gesehen 2007 womöglich
sogar ein besonders erfolgreicher Wirtschaftszweig.
Das wird aber nicht so bleiben. Denn was die Gesundheitswirtschaft
trotz allem und zu Unrecht zum volkswirtschaftlichen Schmuddelkind
macht, ist ihr latentes Einnahmenproblem. Die sich abzeichnende
Beschäftigungsschwäche wird 2010, gleich nach der Bundestagswahl, zu
einem höheren Beitragssatz für die gesetzlichen Krankenkassen führen.
Hier liegt der eigentliche Reformbedarf.

Originaltext: Neue Westfälische
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2

Pressekontakt:
Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de


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