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Neue Westfälische: KOMMENTAR Neuer Hausarztvertrag Kein Bedarf PETER STUCKHARD

Geschrieben am 08-04-2009

Bielefeld (ots) - Die Reform der Ärztevergütung ist gescheitert.
Sie ist ungerecht und undurchsichtig. Der Begriff des
Regelleistungsvolumens ist ein Kandidat für das Unwort des Jahres.
Selbst NRW-Gesundheitsminister Franz Josef Laumann, der nicht im Ruf
steht, der Ärzteschaft hörig zu sein, hatte ein Einsehen. Mit seiner
Bundesratsinitiative hat er versucht, verlorenes Terrain
zurückzuerobern. Vergeblich. Er musste am Besitzstandsdenken der
Gewinnerländer scheitern.
Vor diesem Hintergrund kann man den Berufsverband gut verstehen, der
sich als eine Art Gewerkschaft der niedergelassenen Hausärzte
etablieren möchte. Er könnte dann unabhängig von den vermachteten
Strukturen der Kassenärztlichen Vereinigungen mit den Krankenkassen
Verträge aushandeln. Vorausgesetzt, seine Mitgliederzahlen stimmen,
hat ihm der Bundesrat gerade wieder bescheinigt, dass er das Recht
dazu hat.
Doch diese Selektivverträge, das Beispiel Bayern zeigt es, haben ihre
Tücken. Die AOK Bayern zahlt den Ärzten dort nicht für weiße
Lederhosen mehr Honorar. Das müssen die sich erst verdienen. Zum
Beispiel durch ihre Verordnungspraxis oder die gewissenhafte
Einordnung ihrer Patienten in eine von 80 Krankheitsgruppen, für die
die AOK-Bayern dann mehr Geld aus dem Gesundheitsfonds kassiert.
Außerdem ist es äußerst bedenklich, dass die Patienten bei einer
Versorgungsform mitmachen sollen, die in den Händen eines privaten
Berufsverbandes liegt. Das ist so, als würden die Lehrpläne an
Schulen ausschließlich von der GEW festgelegt. Das
Verhandlungsmonopol des Hausärzteverbandes dürfte vor dem
Verfassungsgericht keinen Bestand haben.
Für einen zusätzlichen, neuen Hausarztvertrag gibt es hier keinen
Bedarf. Patienten sollten sich da nicht aufs Glatteis führen lassen.
Der Hausarztverband sollte sich lieber auf Verbesserungen beim
gültigen Vertrag konzentrieren.

Originaltext: Neue Westfälische
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2

Pressekontakt:
Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de


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