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Börsen-Zeitung: Marketingaktion der Börse, Kommentar zur Europa-Initiative der deutschen Börse von Dieter Kuckelkorn

Geschrieben am 16-04-2009

Frankfurt (ots) - Xetra soll europäisch werden. Auf der
Handelsplattform der Deutschen Börse ist, wie der Marktbetreiber
jetzt angekündigt hat, unter dem Markenzeichen "Xetra International
Market" ab dem vierten Quartal auch der Handel in europäischen Blue
Chips möglich. Dabei verspricht Kassamarktvorstand Frank
Gerstenschläger viel: Aufgrund der Tatsache, dass die Deutsche Börse
ihr integriertes Wertschöpfungsmodell aus Handel, Clearing und
Abwicklung ins Rennen werfe und für das Settlement Verbindungen zu
den Abwicklern der jeweiligen Heimatmärkte der gehandelten Aktien
knüpfe, seien für die Kunden hohe Einsparungen drin. Wegfallen werde
nämlich die Inanspruchnahme der immer noch sehr teuren
grenzüberschreitenden Nachhandelsdienstleistungen, da die Abwicklung
lokal in den Heimatländern laufen soll.

Trotz dieser für die Kunden guten Nachricht ist die Deutsche Börse
merkwürdig zurückhaltend, was öffentliche Prognosen über die
Marktanteile im europäischen Aktienhandel betrifft, die man auf Basis
des neuen Angebots erkämpfen will. Aus gutem Grund: Mit der
Initiative zieht die Deutsche Börse in einigen Punkten gegenüber
Wettbewerbern lediglich nach. Und in anderen Punkten setzt sie
lediglich europäische Vereinbarungen um. Ein Alleinstellungsmerkmal,
das einen großen Erfolg verspricht, ist also nicht gegeben.

So ermöglichen bereits die Multilateral Trading Facilities wie
Chi-X und Turquoise den kostengünstigen europäischen Handel in
Standardwerten - inklusive Abwicklung. Mit Nyse Euronext und Nasdaq
OMX wildern auch schon andere etablierte Börsenbetreiber mit eigenen
Handelsplattformen auf europäischer Ebene. Und was die
grenzüberschreitende Abwicklung betrifft, so sucht die gesamte
Wertpapierbranche auf Drängen der EU-Kommission nach kostengünstigen
Lösungen.

Die Ankündigung der Börse ist also weniger aufregend, als sie auf
den ersten Blick erscheint. Sie entpuppt sich im Wesentlichen als
Marketingaktion, da sie den Märkten wenig Neues bringt. Dies ist
freilich nichts Verwerfliches, denn auch Klappern gehört bekanntlich
zum Handwerk. Man darf also gespannt sein, ob sich "Xetra
International Market" bewährt und nennenswerte Liquidität von den
konkurrierenden Börsen und MTF sowie vom außerbörslichen Geschäft zur
Deutschen Börse ziehen kann.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Weitere Informationen: www.boersen-zeitung.de
Telefon: 069--2732-0


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