Koalition einigt sich auf weitere Maßnahmen zur Begrenzung von Managergehältern
Geschrieben am 23-04-2009 |
Berlin (ots) - Zur heutigen Sitzung der Koalitionsarbeitsgruppe "Managergehälter" erklären die beiden Vorsitzenden, der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Bosbach MdB und der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Joachim Poß MdB:
Anfang März haben die Koalitionsspitzen vereinbart, die bereits erreichten Vereinbarungen zur Begrenzung von Managergehältern im Rahmen einer weiteren Arbeitsgruppe weiter zu konkretisieren und - wo möglich - noch zu ergänzen. Mit diesem Ziel hat die Arbeitsgruppe unter unserer gemeinsamen Leitung heute erstmals beraten.
Dabei konnte die Arbeitsgruppe sich heute auf wichtige Konkretisierungen der bereits Ende Januar vereinbarten Verschärfungen der aktienrechtlichen Vorgaben für die Angemessenheit von Vorstandsbezügen sowie deren nachträglicher Herabsetzung unbillig hoher Bezüge im Falle einer veränderten wirtschaftlichen Lage des Unternehmens (§ 87 Abs. 1 und 2 AktG) verständigen.
Gleichzeitig haben wir zusätzlich zu den bereits vereinbarten Neuregelungen grundsätzliche Einigkeit zu weiteren Maßnahmen erzielt:
- Bei sogenannten D&O-Versicherungen (=Directors & Officers), mit denen sich Vorstandmitglieder gegen Schadenersatzansprüche bei eigenem Fehlverhalten absichern, wollen wir einen verbindlichen Selbstbehalt in Höhe von mindestens einer Gesamt-Jahresvergütung des Managers vorsehen.
- Die Zahl der von einer Person gleichzeitig wahrnehmbaren Aufsichtsratsmandate soll weiter beschränkt werden.
- Erfolgsabhängige Vergütungsbestandteile sollen erst am Ende der Vertragslaufzeit ausgezahlt werden.
- Für den Wechsel von Vorstandsmitgliedern in den Aufsichtsrat desselben Unternehmens wird eine zweijährige Karenzfrist eingeführt. Eine Ausnahme soll dabei in Familienunternehmen gelten.
Zu diesen Fragen werden wir unverzüglich in die Klärung von Details eintreten, um im Rahmen einer abschließenden Sitzung der Arbeitsgruppe in der kommenden Sitzungswoche genaue Formulierungen zu vereinbaren.
Diese gesetzgeberischen Maßnahmen wird die Koalition in den kommenden Wochen noch durch wichtige Regierungsvorlagen ergänzen:
- Im Rahmen eines Governance-Kodex für die öffentlichen Unternehmen mit Bundesbeteiligung werden Regeln zur Transparenz der Managervergütung festgelegt, die den schon bestehenden Regeln für börsennotierte Aktiengesellschaften entsprechen.
- Zu den von der Finanzmarktaufsicht vorzugebenden Mindeststandards für Kreditinstitute werden künftig auch Vorgaben für die Vergütungsstrukturen enthalten sein, die eine stärkere Langfristorientierung der Vergütungen in diesem Bereich sicher stellen sollen.
Die heute erzielten Ergebnisse der Arbeitsgruppe bedeuten noch einmal eine deutliche Verschärfung der Vorgaben für die Managervergütung. Sie werden rechtzeitig in das entsprechende Gesetzgebungsverfahren eingespeist, um mit den bereits im Januar beschlossenen Maßnahmen noch vor der Sommerpause verabschiedet werden zu können.
Keine Einigung wurde in der Arbeitsgruppe zu den Fragen einer Einschränkung des steuerlichen Betriebsausgabenabzugs für Vorstandsvergütungen, der Einführung einer Börsenumsatzsteuer sowie nach einer Verringerung der im Mitbestimmungsgesetz festgelegten Anzahl der Aufsichtsratssitze erzielt.
Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7846 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7846.rss2
Pressekontakt: CDU/CSU - Bundestagsfraktion Pressestelle Telefon: (030) 227-52360 Fax: (030) 227-56660 Internet: http://www.cducsu.de Email: fraktion@cducsu.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
198811
weitere Artikel:
- Straubinger: SPD-Kandidatin Schwan betreibt Panikmache Berlin (ots) - Zur öffentlichen Warnung vor sozialen Unruhen der SPD-Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten, Gesine Schwan, erklärt der arbeitsmarktpolitische Sprecher der CSU-Landes-gruppe im Deutschen Bundestag, Max Straubinger MdB: Über Frau Schwans Horrorszenarien kann ich nur den Kopf schütteln. Es gibt keinen Anlass für Panikmache. In ihrem Frühjahresgutachten rechnen die Institute zwar mit einem starken Anstieg der Arbeitslosigkeit auf knapp 5 Millionen zum Jahresende. Aber: Genau so hoch war die Arbeitslosigkeit im Jahr mehr...
- Herbert Schui: Konjunkturprogramm oder Massenarbeitslosigkeit Berlin (ots) - "Die Bundesregierung muss umgehend handeln, ein drittes Konjunkturpaket muss her", fordert Herbert Schui angesichts des Frühjahrsgutachtens der Wirtschaftsforschungsinstitute. Sonst droht nach Ansicht des wirtschaftspolitischen Sprechers der Fraktion DIE LINKE ein katastrophaler Anstieg der Arbeitslosigkeit: "Schrumpft die Wirtschaft 2008 um sechs Prozent, stehen 2,2 Millionen der 36 Millionen Arbeitsplätze zur Disposition. 2010 wird der Einbruch weitergehen und weitere 1,7 Millionen Arbeitsplätze in Frage stellen. mehr...
- Rheinische Post: Übernahme durch Fiat spaltet Opel-Belegschaft Düsseldorf (ots) - Die sich abzeichnende Übernahme von Opel durch Fiat führt zu einer Kontroverse in der Opel-Belegschaft. Rainer Einenkel, Chef des Bochumer Opel-Betriebsrates, sagte gegenüber der "Rheinischen Post" (Freitagausgabe): "Es gibt keinen Grund, Fiat als Investor abzulehnen, solange man das industrielle Konzept dieses möglichen Partners nicht kennt". Opel-Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz hatte zuvor aber bereits scharfen Widerstand gegen den italienischen Autobauer angekündigt, weil er einen dramatischen Arbeitsplatzabbau mehr...
- Westerwelle beim Sicherheitskongress Berlin (ots) - 16. Kongress des Forums Deutsche Politik und des Deutschen BundeswehrVerbands in Minden - Hochkarätige Referenten diskutieren über das Thema Sicherheitspolitik im 60. Jahr des Bestehens von Bundesrepublik und NATO "60 Jahre Bundesrepublik, 60 Jahre NATO - Quo vadis?" - unter dieser Fragestellung steht der 16. Kongress zur Sicherheitspolitik am Samstag, 9. Mai, in Minden. Ausrichter sind das Forum Deutsche Politik und die Karl-Theodor-Molinari-Stiftung, das Bildungswerk des Deutschen BundeswehrVerbandes. Alljährlich mehr...
- Barbara Höll: Angebliche Verschärfung der Regeln für Managerbezüge ist lachhaft Berlin (ots) - "Die von der großen Koalition so gepriesenen Verschärfungen bei der Beschränkung von Managergehältern sind geradezu lachhaft. Von einer effektiven Begrenzung und Kontrolle der Bezüge von Spitzenkräften ist die Koalition nach wie vor meilenweit entfernt", kommentiert die stellvertretende Vorsitzende und steuerpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Barbara Höll, die angekündigte Verschärfung des von der Koalition geplanten Gesetzentwurfs zur Angemessenheit von Managereinkünften. Höll weiter: "Manager der Dresdner mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|