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Rheinische Post: Signalgeber Bundespräsident

Geschrieben am 03-05-2009

Düsseldorf (ots) - von Sven Gösmann

Erst einmal klingt es absurd: Horst Köhler gilt in der Bevölkerung
als über die Maßen beliebter Bundespräsident. Schon die
Gegenkandidatur Gesine Schwans befremdet nicht wenige im Land. Warum
dann auch noch in der obersten SPD-Spitze der Name des in der
Bevölkerung ebenfalls sehr populären Grünen Joschka Fischer als erste
Wahl für einen Gegenkandidaten fiel? Der Bundespräsident ist mehr als
eine Art Frühstücksdirektor der Republik. Das wurde spätestens mit
Köhlers Kür 2004 auf dem Sofa von Guido Westerwelles Berliner
Penthouse durch den Gastgeber, die damalige Oppositionsführerin
Angela Merkel und den damaligen CSU-Chef Stoiber wieder spürbar.
Köhlers Wahl war damals das Aufbruchsignal für den Teil-Machtwechsel
von Merkel zu Schröder im Kanzleramt, wie es die Wahl von Gustav
Heinemann 1969 für die sozialliberale Koalition war.
Der Kandidat Fischer, das ist sicher, hätte das rot-grüne Lager bei
allen historischen Verletzungen gerade in seiner Partei wohl ganz
anders für den Wahlgang in der Bundesversammlung am 23. Mai
angezündet. Es wäre das jetzt mit Schwans irrlichterndem unerklärten
Wahlkampf ausgebliebene Fanal für eine Mehrheit links der Mitte
gewesen. So charmant das Gedankenspiel mit dem reifen Herrn Fischer
in Bellevue auch sein mag: Es ist besser so, wie es kommen wird.

Originaltext: Rheinische Post
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Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304


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