(Registrieren)

Bleser/Lehmer: Keine Patente auf Tiere und Pflanzen

Geschrieben am 11-05-2009

Berlin (ots) - Zur heutigen Anhörung zu Biopatenten in einer
gemeinsamen Sitzung des Rechtsausschusses und des Ausschusses für
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz erklären der
Vorsitzende der Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Peter Bleser MdB und
der zuständige Berichterstatter Dr. Max Lehmer MdB:

Die Erteilung von Patenten auf Tiere und Pflanzen ist
grundsätzlich abzulehnen. Landwirte müssen sich auch zukünftig auf
das sogenannte "Open Source"-System - die freie Verfügbarkeit der
genetischen Ressourcen - verlassen können. Während sich im Bereich
der Pflanzenzüchtung im Wesentlichen ein zweigeteiltes System -
Anbauer und Züchter - entwickelt hat, betreiben Vieh haltende
Betriebe oft auch Züchtungsarbeit im eigenen Betrieb. Aber wer auch
die Züchtungsleistung vollbringt: Gerade vor dem Hintergrund der
aktuellen Herausforderungen (Klimawandel, zunehmende
Flächenkonkurrenz, Sicherung der Welternährung) muss der weltweite
Genpool allen Landwirten und Züchtern zur Verfügung stehen und durch
züchterischen Fortschritt zur Lösung der anstehenden Probleme
beitragen können.

Wir brauchen eine Bewertung der Frage, ob durch die zunehmende
Zahl von Anträgen auf die Erteilung von Biopatenten die Gefahr
besteht, dass die freie züchterische Tätigkeit nicht mehr
gewährleistet ist. Sollte diese Gefahr gesehen werden, müssten die
Vorgaben in der EU-Biopatentrichtlinie novelliert und konkretisiert
werden. Das aktuelle Beispiel des "Schweinepatentes" zeigt den
Handlungsbedarf auf:

Nicht nur das technische Verfahren zur Identifizierung des für die
Gewichtszunahme bei Schweinen verantwortlichen Gens soll patentiert
werden, sondern auch Elemente der klassischen, seit Jahrhunderten
praktizierten Züchtung. Damit wird nach Auffassung der Unionsfraktion
eine Grenze überschritten. Selektion und Auswahl besonders geeigneter
Tiere zur Züchtung müssen auch zukünftig von der Patentierung
ausgeschlossen sein.

Es ist unbestritten, dass bestimmte technische Verfahren, die
ursächlich einen bestimmten züchterischen Fortschritt voranbringen,
patentiert werden können. Auch der Sortenschutz in der
Pflanzenzüchtung mit dem System der Lizenzgebühren muss auch
zukünftig erhalten bleiben. Die zunehmende Diskussion um Antrag und
Erteilung von Biopatenten zeigt jedoch, dass die Rechtslage
dahingehend zu präzisieren ist, dass nicht auf dem Umweg der
Patentierung technischer Verfahren automatisch eine Patentierung von
Genen bzw. genetischen Eigenschaften erfolgt.

Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7846
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7846.rss2

Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

202376

weitere Artikel:
  • Westdeutsche Zeitung: War die DDR ein Unrechtsstaat? = von Wibke Busch Düsseldorf (ots) - Es ist gut, dass wir uns im Jahr 20 nach dem Mauerfall wieder stärker mit der Geschichte der DDR befassen. Die Aussagen von Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering sind allerdings anderen Anlässen geschuldet: den vielen Wahlterminen in diesem Jahr. Der Versuch Sellerings, um die Wähler im Osten zu werben, ist durchsichtig. Er ist aber auch falsch und führt zu einer hochgradig absurden Debatte. Falsch sind die Aussagen, weil die DDR ein Unrechtsstaat war. Oder wie anders soll man ein politisches System mehr...

  • Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zum Papst-Besuch in Jad Vaschem Köln (ots) - Klare Worte RAIMUND NEUSS zur Papst-Reise Diesmal macht er alles richtig. Entschieden und taktvoll tritt Benedikt XVI. im Nahen Osten auf und bügelt dabei manches Missverständnis der letzten Monate und Jahre aus. Wichtiger als viele Worte in der Gedenkstätte Jad Vaschem war die tiefe Betroffenheit, die der Papst zeigte. In seiner knappen Ansprache ließ er keinen Zweifel daran, wem die Solidarität der katholischen Kirche gebührt und was von jeder Leugnung oder Verharmlosung des Holocaust zu halten ist: "Mögen die mehr...

  • Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zum OB-Kandidaten der Kölner CDU Köln (ots) - Kontrapunkt STEFAN SOMMERzum Kölner OB-Kandidaten der CDU Peter wer? Seit gestern hat die Kölner CDU endlich einen OB-Kandidaten, aber noch kennen Peter Kurth in der Domstadt die wenigsten. Das lässt sich gewiss ändern bis zum Wahltermin am 30.August. Denn der potenzielle Nachfolger bringt zumindest auf den ersten Blick einiges an Qualifikationen mit. Der 49-Jährige war Staatssekretär und Finanzsenator in Berlin, kennt sich also aus mit politischen Führungsaufgaben. Als Vorstandsmitglied eines großen Entsorgungsunternehmens mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Obamas Nahostplan: Bielefeld (ots) - Barack Obama versucht mit der Lösung des Nahostproblems eines seiner Wahlversprechen einzulösen. Es ist jedoch zu befürchten, dass sich die Regierungskoalition von Benjamin Netanjahu nicht auf den umfassenden Friedensplan des US-Präsidenten einlassen wird. Es würde nach allen bisherigen Äußerungen aus seinem Regierungslager das Ende der Koalition bedeuten, wenn die israelische Regierung den Palästinensern weitreichende Zugeständnisse machen sollte. Zu ernüchternd sind auch die Äußerungen des neuen Außenministers Avigdor mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Papstbesuch in Israel: Bielefeld (ots) - Juden und Christen verbinden 2000 Jahre Geschichte, und dennoch reiste gestern erst zum dritten Mal überhaupt ein Papst ins heilige Land. Benedikt XVI. trifft dort auf Israelis, die meist nicht seinen Namen kennen, wohl aber wissen, dass er Hitlerjunge war und einen Bischof rehabilitierte, der den Judenmord leugnet. Schon der friedlich-freundliche Besuchsauftakt war eine Riesenüberraschung - ähnlich des Achtungserfolgs, den der Papst am Samstag vor muslimischen Geistlichen in Jordanien landete. Der Deutsche fand in Israel mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht