Kölner Stadt-Anzeiger: Angehörige der Winnenden-Opfer verschärfen Kritik an Waffenrechts-Reform Bloße Kosmetik - Wahlkampftaktik als Motiv unterstellt
Geschrieben am 13-05-2009 |
Köln (ots) - Köln - Der Vorsitzende des Aktionsbündnisses Amoklauf Winnenden, Hardy Schober, hat die geplante Reform des Waffenrechts kritisiert. "Das ist Kosmetik", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstag-Ausgabe). "Die wollen jetzt vor den Wahlen niemanden vergrätzen." Schober bemängelte, dass die Kontrollen nicht wirklich unangekündigt stattfinden sollen und sagte, dies sei in etwa so, als würde man einem Autofahrer mit abgefahrenen Reifen sagen: "Ich komme nächste Woche zu Dir und gucke, ob Du abgefahrene Reifen hast." Zudem seien Kontrollen "allein von der Manpower gar nicht durchführbar". Bei zwei Millionen Waffenbesitzern und drei Kontrollen täglich pro Kontrolleur an 150 Tagen im Jahr "bräuchte man 4444 Kontrolleure zusätzlich. Wo sollen wir die hernehmen? Und wer soll die bezahlen? Darum fordern wir ein generelles Verbot großkalibriger Waffen und ein Verbot von Faustfeuerwaffen in privaten Haushalten. Die Schützen müssen ihre Waffen im Verein einschließen." Der Bündnis-Vorsitzende hat bei dem Amoklauf eine 15-jährige Tochter verloren.
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