Neue OZ: Kommentar zu Bundestag / Spätabtreibung
Geschrieben am 13-05-2009 |
Osnabrück (ots) - Hilfreicher Beschluss
Lange haben die Fachpolitiker am Kompromiss zur Neuregelung der Spätabtreibung gefeilt. Das war mühsam, hat sich am Ende aber gelohnt. Herausgekommen ist eindeutig ein Fortschritt. Oft folgt ein Schock, wenn werdende Eltern von einer möglichen Krankheit oder Behinderung eines Ungeborenen erfahren. Eine dreitägige Wartefrist und die Pflicht zur Beratung sind da hilfreich. Sie verhindern überstürzte Entscheidungen in einer extrem schwierigen Frage, in der es ja um nichts Geringeres als um Leben und Tod geht. Möglich geworden ist der Kompromiss, weil alle Beteiligten über ihren Schatten gesprungen sind und sich aufeinander zubewegt haben. Das gilt vor allem für die Union und für die Minderheit in der SPD um die Familienpolitikerin Kerstin Griese.
Sie waren sich einig, dass sie nicht den Paragrafen 218 wieder aufschnüren wollten. Und so ging es bei den Verhandlungen nicht um die alte Frontstellung Feministinnen gegen Lebensschützer und um eine Neuauflage von Debatten der Vergangenheit. Gesiegt haben vielmehr Pragmatiker, die von Maximalforderungen abgerückt sind. Ob dank der neuen Regelung mehr ungeborene Behinderte ein Lebensrecht erhalten? Das lässt sich kaum feststellen - denn die Statistiken bleiben leider lückenhaft.
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