LVZ: LAFONTAINE ATTACKIERT BUNDESTAGSPARTEIEN ALS "SCHWEINEBANDE" / SPD-VIZE BECK: LAFONTAINE FISCHT WIEDER EINMAL IM RECHTSRADIKALEN SPEKTRUM MIT SPRÜCHEN, DIE MAN BEI DER NPD GENAUSO HÖREN KANN
Geschrieben am 05-03-2006 |
Leipzig (ots) - Der Fraktionsvorsitzende der Linkspartei.PDS im Bundestag, Ex-SPD-Chef Oskar Lafontaine, ist erneut wegen radikaler Wahlkampf-Polemik in den Verdacht geraten, rechtsradikale Wählerschichten zu umwerben. Nach einem Bericht der LEIPZIGER VOLKSZEITUNG (Montag-Ausgabe) hat Lafontaine am vergangenen Donnerstag auf einer Wahlveranstaltung der Wahlalternative Soziale Gerechtigkeit, WASG - dem Bündnispartner der Linkspartei - im rheinland-pfälzischen Schöneberg-Kübelberg die im Bundestag versammelten Parteien, mit Ausnahme der Linkspartei, wegen deren Politik als "Schweinebande" bezeichnet. Viele Bürger, so Lafontaine vor rund 80 Zuhörern in der Turnhalle des örtlichen TuS 1890 in der Zwerchstraße, hätten "zu Recht den Eindruck", dass "die ganze Bande im Bundestag, die da sitzt", alle in einen Sack gesteckt und geprügelt gehörten, weil der Richtige schon dabei sein werde. Es handele sich "um Plapperfritzen", so Lafontaine, die da im Bundestag säßen. Lafontaine kritisierte damit sowohl die Sozial- und Wirtschaftspolitik als auch die Außenpolitik der jüngeren Zeit. Der stellvertretende SPD-Vorsitzende und rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck meinte dazu gegenüber der LEIPZIGER VOLKSZEITUNG: "Oskar Lafontaine fischt damit ganz bewusst am rechtsradikalen Rand. Er will damit ganz eindeutig den Protestbereich einfangen, der früher immer ganz rechts gewählt hat." Das sei bei Lafontaine "ein ganz klar erkennbares Kalkül", so Beck. "Solche Sprüche von einem zu hören, der immer den Oberlinken gespielt hat, ist schlicht eine Sauerei. Solche Dinge kann man bei der NPD ganz genauso hören", kritisierte Beck. Bereits früher hatte Lafontaine Medienvertretern "Schweinejournalismus" vorgeworfen, als er in einem Magazin in den Gewändern Ludwigs des XIV. als "Luxuspolitiker" dargestellt worden war. Im vergangenen Bundestagswahlkampf war Lafontaine, als Spitzenkandidat der Wahlalternative, als Stichwortgeber Rechtsradikaler kritisiert worden, als er von "Fremdarbeitern" sprach, die als Billiglohn-Konkurrenz Arbeitern in Deutschlands Jobs wegnähmen.
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
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