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Lausitzer Rundschau: Milchpreisverfall bringt Landwirte in Not Gefährliche Marktturbulenzen

Geschrieben am 14-05-2009

Cottbus (ots) - Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter
befürchtet, dass jeder vierte Milchbauer vor dem Aus steht, wenn sich
die Preisspirale weiter nach unten dreht.
Die Hauptverantwortlichen sind zumindest aus Sicht auch der Bauern in
der Lausitz und der Elbe-Elster-Region schnell gefunden: die
Discounter, die ihre Wettbewerbskämpfe um Kunden mit billigen
Lebensmitteln auf den Rücken der Landwirte austragen. Fakt ist, dass
die Branchenführer den Molkereien bei Preisverhandlungen jüngst
erneut 6,5.Cent je Liter abgeknöpft haben. Deshalb können sie mit
Preissenkungen für Milch und Butter Käufer in die Märkte locken.
Doch den Preis kann nur drücken, wer ein überreichliches Angebot
vorfindet. Mit der Erhöhung der Milchquote vor Jahresfrist und dem
Ziel, sie gänzlich abzuschaffen, hat die Europäische Union für einen
Überschuss bei weltweit sinkender Nachfrage gesorgt. Und das, obwohl
die Milchproduktion im Wirtschaftsjahr 2008/2009 sogar zurückgegangen
ist und fünf Millionen Liter weniger erzeugt wurden, als es die
Obergrenzen erlaubt hätten.
Es ist illusorisch, dass die EU die Milchqouten senkt. Eine
künstliche Verknappung dürfte nämlich die Kartellwächter auf den Plan
rufen. Freiwillige Selbstverpflichtungen des Handels, den Erzeugern
mehr zu zahlen, sind das Papier nicht wert, auf dem sie stehen. Und
der Staat darf die Preise nicht diktieren. Aber er kann und muss für
Chancengleichheit im europäischen Wettbewerb sorgen. Niemand hindert
Bund und Länder daran, die Steuer auf Agrardiesel zu senken, den
Absatz zu fördern und landwirtschaftlichen Betrieben mit günstigen
Krediten zu helfen, wenn diese unverschuldet in Not geraten sind.
Vernichtet ein ungezügelter Markt einheimische bäuerliche Existenzen,
zahlt am Ende der Verbraucher mit Preis und Qualitätsverlusten drauf.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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