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Rheinische Post: Obama macht Fehler

Geschrieben am 14-05-2009

Düsseldorf (ots) - von Frank Herrmann

Für Bürgerrechtler ist es eine Ernüchterung, ja, eine schallende
Ohrfeige. Barack Obama hält Armee-Fotos unter Verschluss, die
beleuchten, was während der Bush-Jahre in US-Militärgefängnissen in
Irak und Afghanistan geschah. Da die Aufnahmen geheim sind, kann man
über ihre Brisanz nur spekulieren. Obama beruft sich auf die
Staatsräson. Er beugt sich dem Druck seiner Generäle, die einen
schweren Imageschaden befürchten, gerade jetzt, da sie hoffen, dass
auch die Army ein wenig vom Ruf des umjubelten Hoffnungsträgers im
Weißen Haus zehrt.
Der Präsident musste abwägen. Er muss ständig heikle Entscheidungen
treffen, die selten hundertprozentig richtig sind oder falsch. Doch
hier macht er einen Fehler. Es geht um seine Glaubwürdigkeit. Zum
einen bricht Obama ein Wahlversprechen. Die Amerikaner haben sich
nicht zuletzt deshalb für ihn erwärmt, weil er ihnen sein Wort gab,
immer die Wahrheit zu sagen. Sie wählten ihn, weil er von allen
Kandidaten den klarsten Bruch mit der Riesen-Enttäuschung George W.
Bush symbolisierte. Im Amt agiert Obama vorsichtiger. Zum anderen ist
es ein Pyrrhussieg für die Generäle. Denn nun machen Legenden und
Verdächtigungen die Runde, man wird den GIs das Schlimmste
unterstellen.

Originaltext: Rheinische Post
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Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304


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