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Neue Westfälische: Nordkoreas Atomtest Wie reagieren? BERNHARD HÄNEL

Geschrieben am 25-05-2009

Bielefeld (ots) - Die Führung des wirtschaftlich und sozial
daniederliegendes NordkoreA hat wieder einmal zum Äußersten
gegriffen. Dabei durfte der jüngste Atomtest nur Menschen
erschüttern, die sich noch nie mit der inneren Logik des
Funktionierens von Diktaturen auseinander setzten.
Machtdemonstrationen zählten schon immer zum Arsenal von Diktatoren,
die mit dem Rücken zur Wand stehen.
Um die interne Stabilität Nordkoreas ist es schlecht bestellt.
Machthaber Kim Jong Il soll herzkrank sein und an Diabetes leiden,
seine Nachfolge gilt als unsicher. Sicher dagegen ist, dass die
Wirtschaft danieder liegt und die Lebensmittel knapp sind. Dass Kim
die Bombe knallen lässt, ist nur folgerichtig. Der Mann agiert
eiskalt beim Ausmanövrieren der Gegner. Die aber hat er zu Hauf im
Rest der Welt. Selbst China, bislang Nordkoreas wichtigste
Schutzmacht, ist vorsichtig auf Distanz zu Kim gegangen, als er
jüngst eine Interkontinentalrakete zündete.
Durch Ostasien weht ein kalter Wind, selbst die zaghaftesten Ansätze
für einen Ausgleich zwischen Nord- und Südkorea sind dahin. Und nicht
nur die direkten Anrainer fragen was mit der Bombe passiert, Kims
Hungerregime kollabiert.
Um den Zusammenbruch abzuwenden, könnte Nordkoreas Regime sein
Überleben zu retten versuchen mit dem Verkauf der Bombe.
Zahlungskräftige Interessenten gibt es reichlich, mit denen selbst
ein Schwellenstaaten wie der Iran keine Geschäfte machen würde. Um so
wichtiger ist es, den üblichen Verurteilungsfloskeln eine Erfolg
versprechende Strategie folgen zu lassen. Wie die aussehen könnte,
bleibt allerdings ein Rätsel. Eine weitere Isolierung wird Kim nicht
schrecken. Ehrliche Deals sind das einzige Mittel mit denen man dem
skrupellosen Diktator in die Arme fallen kann. Dazu gehört, so bitter
es ist, die diplomatische Anerkennung des Regimes.

Originaltext: Neue Westfälische
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2

Pressekontakt:
Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de


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