Neue Westfälische: Bauern protestieren Die Milch macht's nicht mehr HANNES KOCH
Geschrieben am 25-05-2009 |
Bielefeld (ots) - Der alte Werbespruch hat ausgedient. Die Milch macht's? Nein, das tut sie nicht mehr. Auch die niedrigere Dieselsteuer wird den Milchbauern nicht nachhaltig über die Runden helfen. Die Bauern haben keine Chance gegen den Markt. Grundsätzlich helfen würde den Produzenten nur die Reduzierung der Produktionsmenge. Eine Senkung der Milchquote aber wird es nicht geben. Bundeskanzlerin Angela Merkel ist dagegen, und auch die EU-Kommission. Die Milch ist auf der Prioritätenliste der Politik weit nach hinten gerutscht. In diesem Bedeutungsverlust spiegelt sich die Rolle der Landwirtschaft. Jahrtausendelang waren Nahrungsmittel knapp. Nun freuen wir uns in Europa an großem Überfluss. Aus einst kleinen Höfen werden hocheffiziente Fabriken. Auch deshalb nimmt die Zahl der Landwirte permanent ab. Es gibt nur noch 100.000 Milchbauern. Das sind zu wenige, um starke politische Unterstützung zu mobilisieren. Darauf, dass mehr Hilfe für die Milchbauern der reinen Lehre vom Markt widerspräche, kommt es heute nicht einmal mehr an. Entscheidend ist: Wie wichtig nimmt die Politik die Milchbauern? Selbst wenn sie Millionen Liter Milch wegschütten oder vor dem Bundeskanzleramt in den Hungerstreik treten, reagiert die Politik kaum. Den Bauern fehlt es an Macht, um ihre Anliegen durchzusetzen.
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Pressekontakt: Neue Westfälische Jörg Rinne Telefon: 0521 555 276 joerg.rinne@neue-westfaelische.de
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