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Neue OZ: Kommentar zu Nordkorea / Atomtest

Geschrieben am 25-05-2009

Osnabrück (ots) - Nordkorea erpresst

Die Empörung der internationalen Staatengemeinschaft über
Nordkoreas Atomwaffentest offenbart nicht Stärke, sondern Schwäche.
Darauf basiert auch das Kalkül von Diktator Kim Jong Il. Er nutzt die
Gunst der Phase, in der ein US-Präsident von einer atomwaffenfreien
Welt träumt und sich die Europäer in einem fröhlichen Pazifismus
ergehen.

Wenn dann die Bundeskanzlerin bemüht wortgewaltig fordert, dem
nordkoreanischen Handeln "müsse ein Ende gesetzt werden", so ist das
nichts weiter als heiße Luft. Folglich wird das Regime nicht mehr
über seinen Status als Atomwaffenmacht verhandeln, sondern sein
Arsenal ausbauen - inklusive moderner Raketen. Südkorea, Japan und
die USA werden dadurch im Rahmen der Verhandlungsrunden verstärkt
erpressbar, aber auch Europa. Schließlich hat Pjöngjang in der
Vergangenheit Atomtechnologie an Pakistan, Iran und Libyen geliefert
- allen anderslautenden Versprechungen zum Trotz.

Für Obama ist das ein herber Rückschlag, da seine Charmeoffensive
verpufft. Japan und Südkorea, die in Reichweite der Raketen des
Regimes liegen, müssen zwangsläufig aufrüsten. Nur so können sie ihre
Souveränität und Sicherheit verteidigen. Das Prinzip der Abschreckung
ist zwar keine optimale Lösung. Es gibt jedoch keine bessere, solange
in Pjöngjang Despoten sitzen, die das eigene Volk hungern lassen.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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