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Neue OZ: Kommentar zu Europarat / Deutschland / Rassismus

Geschrieben am 26-05-2009

Osnabrück (ots) - Gesetzlich gefördert

Rassismus ist derzeit in Deutschland kein großes Problem: Dieses
Fazit der durchaus sensiblen Kommission des Europarates erfreut. Vor
allem auch deshalb, weil die Experten zwar eine Präsenz des Themas
bei einigen Parteien monieren, aber keinen Zulauf in gefährlichem
Maße erkennen.

Irritieren muss dagegen, was die Kommission dem Staat bescheinigt.
Denn ein etwa im Schulsystem institutionell verankerter und teils
gesetzlich geförderter Rassismus ist ja noch schwieriger erklärbar
als das Vorhandensein von Ressentiments in dunklen Ecken und dumpfen
Schichten der Bevölkerung.

So ist das gelobte Antidiskriminierungsgesetz nur auf Druck aus
Brüssel zustande gekommen. Stattdessen wetteiferten manche
Bundesländer um das schärfste Kopftuch-Verbot - mit der Folge, dass
jede Trägerin als fundamentalistisch-vernagelt oder zumindest
geschlechtlich unterdrückt diffamiert worden ist und nun auch
außerhalb von Schulen Probleme hat.

Das hier beispielhaft mitschwingende Ziel, weniger diesen Frauen
zu helfen als eine vermeintlich heile Welt nach Kräften zu
verteidigen, erschwert es, eine echte und nicht symbolische
Integrationspolitik zu betreiben. Die muss von Menschen anderer
Herkunft etwa bei Sprache und Bildung durchaus Willen und Leistung
verlangen. Ob aber jemand dabei ein Kopftuch trägt oder nicht, ist
ganz und gar nebensächlich.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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