(Registrieren)

Empfänger von Agrarexportsubventionen müssen veröffentlicht werden / Bundesverwaltungsgericht gibt Greenpeace recht

Geschrieben am 28-05-2009

Leipzig (ots) - 28. 5. 2009 - Spitzenempfänger von
Agrarexportsubventionen müssen mit Namen und Fördersumme
veröffentlicht werden. Das hat heute das Bundesverwaltungsgericht in
Leipzig entschieden und damit Greenpeace recht gegeben. Die Leipziger
Richter bestätigten eine Entscheidung des Hamburger
Verwaltungsgerichts aus dem Jahr 2008. Das Verwaltungsgericht habe
rechtsfehlerfrei entschieden, dass die Informationen keine Betriebs-
und Geschäftsgeheimnisse und deshalb freizugeben seien.

"Das ist ein Sieg für jeden, der wissen möchte, was mit seinen
Steuergeldern geschieht. Mit dem Urteil werden die Anhänger der
Geheimniskrämerei in die Schranken gewiesen", kommentiert Dr. Manfred
Redelfs von der Greenpeace-Rechercheabteilung das Urteil.

Rund sechs Milliarden Euro Landwirtschaftszuschüsse werden in
Deutschland jährlich verteilt, ohne dass die Öffentlichkeit bisher
weiß, wer davon profitiert. Greenpeace hat aufgedeckt, dass auch
branchenfremde Unternehmen wie Energiekonzerne, Zigarettenhersteller
oder die Deutsche Lufthansa zu den Empfängern gehören.

Greenpeace hatte im April 2006 die Übermittlung der Daten der 40
größten Zahlungsempfänger der vergangenen Haushaltsjahre beim
Hauptzollamt Hamburg-Jonas beantragt. Diese Bundesbehörde, die für
das Bundesfinanzministerium die Auszahlungen abwickelt, verweigerte
die Herausgabe der Daten. Das Verwaltungsgericht Hamburg gab der
Umweltorganisation 2008 jedoch recht. Gegen diese Entscheidung war
die Behörde in die Revision gegangen. Wegen der Bedeutung des Falles
hatte das Gericht eine sogenannte Sprungrevision zugelassen. Der
Streitfall wurde direkt dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig zur
Entscheidung vorgelegt.

Das Urteil hat auch eine Bedeutung für den Streit, ob alle
Empfänger von Agrarsubventionen mit Namen und gezahlter Summe auf
einer Website der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
veröffentlicht werden müssen. In 26 EU-Mitgliedsländern wurde diese
Vorgabe der EU bereits umgesetzt, allerdings nicht in
Deutschland.Nur Deutschland hat bisher darauf verzichtet.
Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) hatte dies zunächst
mit unterschiedlichen Entscheidungen der Gerichte begründet, dann auf
Druck der EU aber eine Veröffentlichung bis Mitte Juni angekündigt.
Mit dem heutigen Urteil liegt jetzt eine höchstrichterliche
Entscheidung vor, wonach Behörden verpflichtet sind, über
Subventionszahlungen und Empfängernamen Auskunft zu erteilen.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Manfred Redelfs, Tel.
040-30618-356 oder 0151-1805 3385. Internet: www.greenpeace.de

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

205900

weitere Artikel:
  • Die Arktis-Schizophrenie: Klimawandel und schrumpfendes Meereis lösen Run auf nordische Öl- und Gasreserven aus Berlin (ots) - Einladung zur Pressekonferenz Sehr geehrte Damen und Herren, im Kampf gegen den globalen Klimawandel präsentieren sich die EU und Deutschland traditionell als Vorreiter und Antreiber. Mit besonderer Sorge blickt man von Europa aus Richtung Norden, wo das arktische Meereis dramatisch schrumpft und die Erderwärmung erheblich schneller voranschreitet als anderswo auf der Welt. Nicht nur ein einzigartiges Ökosystem ist bedroht, die Veränderungen in der Arktis haben darüber hinaus das Potenzial, das Weltklimasystem insgesamt mehr...

  • Gehb: Mehr Sicherheit für die Bürger Berlin (ots) - Zu heutigen Debatte verschiedener Änderungen im Strafrecht ("Terrorcamps"), der Einführung der "Kronzeugen-Regelung" sowie der Verständigung im Strafverfahren erklärt der rechtspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Jürgen Gehb MdB: Die Herausforderungen des internationalen Terrorismus erfordern nicht nur die Aufmerksamkeit der Nachrichtendienste und der Strafverfolgungsbehörden. Mit dem Gesetz zur Verfolgung der Vorbereitung von schweren staatsgefährdenden Gewalttaten werden nun auch Lücken im Staatsschutzstrafrecht mehr...

  • Tatkräftiger Einsatz: Etwa 630 000 Wahlhelfer bei der Europawahl Wiesbaden (ots) - Wie der Bundeswahlleiter mitteilt, werden bei der Europawahl am 7. Juni 2009 in Deutschland rund 630 000 Wahlhelferinnen und -helfer durch ihren ehrenamtlichen Einsatz zum Gelingen der Wahl beitragen. Sie bilden das Fundament der Selbstorganisation der Wahl durch das Volk und sind daher mit die wichtigsten Träger des Wahlverfahrens. Bei der bevorstehenden Europawahl wird es rund 80 000 Urnen- und etwa 10 000 Briefwahlbezirke geben. Die Wahlbezirke werden von den Gemeinden so eingeteilt, dass sie für die Wählerinnen mehr...

  • Götz: Stärkung kommunaler Stromvertriebe Berlin (ots) - Zur Kabinettsverabschiedung der Verordnungen zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) erklärt der kommunalpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Götz MdB: CDU und CSU begrüßen die Weiterentwicklung des bundesweiten Ausgleichsmechanismus, mit der die unionsgeführte Bundesregierung den Stadtwerken mehr Sicherheit gibt und sie vor finanziellen Risiken schützt. Nach der neuen Regelung muss erneuerbarer Strom ab 2010 nicht mehr physikalisch an die Vertriebsunternehmen weitergegeben werden. Es erfolgt nur mehr...

  • Götz: Föderalismusreform zum Greifen nah Berlin (ots) - Zur Debatte um die Föderalismusreform II erklärt der kommunalpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Götz MdB: Jedes Wackeln am gefundenen Reformkompromiss droht das Gesamtprojekt zu Fall zu bringen. Die Kommunen haben dafür kein Verständnis. Schließlich profitieren sie von der vereinbarten Föderalismusreform II in doppelter Weise. Zum einen wird der Bund in die Lage versetzt, im Fall von Naturkatastrophen oder außergewöhnlichen Notsituationen, auch ohne Gesetzgebungsbefugnisse Finanzhilfen zu gewähren. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht