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IKK e.V. fordert Abschaffung des einheitlichen Beitragssatzes / IKK e.V. beschließt Positionspapier für zukünftige Gesundheitspolitik

Geschrieben am 29-05-2009

Berlin (ots) - Der IKK e.V. fordert von der zukünftigen
Bundesregierung ein klares Bekenntnis zu den Grundpfeilern der
solidarischen Gesundheitsversorgung in Deutschland. Es müsse endlich
eine klare mittel- und langfristige Strategie zur Reform des
deutschen Gesundheitswesens entwickelt werden, die nachhaltig die
wesentlichen Schwachstellen der Finanzierung und des fehlenden
Wettbewerbs unter den Leistungserbringern beseitigt. "Eine echte
Reform muss das Resultat eines gesamtgesellschaftlichen Prozesses
sein, in dem die Sozialpartner und die Interessenorganisationen der
GKV einen gleichberechtigten Part neben der Politik und den
Leistungserbringern haben" erklärte der Vorstandsvorsitzende
Hans-Jürgen Müller. Für den zweiten Vorsitzenden Andreas Fabri steht
fest, dass "Gesundheitspolitik sich auch daran messen lassen muss, ob
sie Rahmenbedingungen für kleine und mittelständische Unternehmen
schafft, damit diese weiterhin Jobmotor für Deutschland sein können."
Dies sind Kernpunkte des Positionspapiers für das Wahljahr 2009, das
der IKK e.V. auf seiner Mitgliederversammlung in Berlin beschlossen
hat.

Ziel, so die Mitglieder der Interessenvertretung, sei die
qualitativ hochwertige Versorgung der rund 70 Millionen Versicherten.
Dazu bedürfe es zum einen ein Ende der Politik der Verschiebebahnhöfe
und zum anderen ein Abrücken vom alleinigen Lohnkostenbezug. Nur so
könne Finanzierungsgerechtigkeit erreicht werden. Zudem müsse der
einheitliche Beitragssatz wieder abgeschafft werden, denn er
verschleiere nur den Wettbewerb.

Hinsichtlich der Versorgung bedürfe es einer schnelleren und
besseren Aufnahme von Innovationen in den Leistungskatalog der GKV.
Echte Innovationen müssten von vermeintlichen Innovationen klar
getrennt werden und der Leistungskatalog müsse sich stärker
substitutiv entwickeln. Innovationen sollen, so der IKK e.V., als
Investition begriffen werden, die auch die Chance bergen, neben einer
deutlich besseren Versorgung, mittelfristig Finanzreserven zu heben.

Es gelte zudem, die Prävention zu stärken. Dazu müsse die
Versorgungskette Prävention - Kuration - Rehabilitation geschlossen
werden, um somit insbesondere die präventiven Potentiale zu heben.
Prävention könne mit Blick auf die demografische Entwicklung eine
wichtige Sicherung der Finanzierbarkeit sein. Die demografische
Entwicklung mache auch die Stärkung der Pflege notwendig. Hier bedarf
es der Verzahnung von ambulanter und stationärer Pflege und der
Einbeziehung des Hausarztes in die pflegerische Versorgungskette.

Um dauerhaft die Finanzierbarkeit zu sichern, müsse es nach
Ansicht des Vereins mehr Wettbewerb zwischen den Leistungserbringern
geben. Wer Wettbewerb fordere dürfe nicht Versorgungsformen wie die
hausarztzentrierte zur Pflicht machen. Durch eine stärkere Vernetzung
der Sektoren und eine Gleichbehandlung auch bei der Vergütung könnten
Effizienzreserven gehoben werden.

Im Zusammenhang mit der Europa-Thematik fordert der IKK e.V. die
zukünftige Bundesregierung auf, sich für den Erhalt der souveränen
Gesundheitspolitik gegenüber Brüssel einzusetzen - zugleich aber auch
durch aktives Einmischen die Chancen, die Europa bietet, zu nutzen.

Forderungen des IKK e.V.

1. Finanzierungsbasis verbreitern - Verschiebebahnhöfe beenden
2. Effizienzreserven heben - Versorgung optimieren/qualitätsgesichert
gestalten
3. Prävention ausbauen - Versorgungslücken schließen
4. Die Pflege stärken - demographische Herausforderungen annehmen
5. Innovationen fördern und als Investition begreifen
6. Wachstum und Wettbewerb unterstützen - Wirtschaftlichkeit und
Qualität verbessern
7. Europa: Autonomie wahren - Chancen nutzen

Über den IKK e.V.:

Der IKK e.V. ist die neue Stimme und der neue Dienstleister von
Innungskrankenkassen auf Bundesebene. Der Verein wurde 2008 von der
BIG Gesundheit, der IKK Brandenburg und Berlin, der IKK gesund plus,
der IKK Niedersachsen, der IKK Nordrhein, der numIKK, der IKK
Thüringen und der SIGNAL IDUNA IKK mit dem Ziel gegründet, die
Interessen seiner Mitglieder und deren über drei Millionen
Versicherten gegenüber allen wesentlichen Beteiligten des
Gesundheitswesens zu vertreten.

- Diese Pressemitteilung und das Positionspapier finden Sie auch
im Internet unter www.ikkev.de -

Originaltext: IKK e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7359
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7359.rss2

Pressekontakt:
Presse und Kommunikation
Joachim Odenbach / Iris Kampf
Tel.: 030 202491-32
Fax: 030 202491-50
E-Mail: iris.kampf@ikkev.de


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