Südwest Presse: Kommentar zur Schuldenbremse
Geschrieben am 12-06-2009 |
Ulm (ots) - Diese Grundgesetzänderung ist das richtige Signal zum richtigen Zeitpunkt: Deutschland will Schluss machen mit dem immer neuen Auftürmen neuer Schulden. Erdrückende 1,5 Billionen Euro beengen inzwischen längst die finanzielle Handlungsfähigkeit öffentlicher Haushalte. Nur wenn die Schuldenbremse gezogen wird, haben kommende Generationen noch die Chance, eigenverantwortlich Politik zu machen. Man kann am Ergebnis, das auf die Beratungen der Föderalismuskommission II zurückgeht, manches kritisieren - etwa die Aufblähung des Grundgesetzes um feinst verästelte Detailregelungen, die dort nicht hineingehören. Ebenso wenig wie auch die Absage an eine Stärkung der Steuerautonomie der Länder, die in der Sache noch problematischer ist. Wenn ab 2020 die Länder in aller Regel dem Neuverschuldungsverbot unterliegen, bedürfte es eines Gegengewichts. So verschiebt der Kompromiss die Gewichte zugunsten des Bundes, der mehr Spielraum bei der Verschuldung verteidigt hat. Doch richtig betrachtet ist das Glas sicher halbvoll: Bund und Länder wollen aus der Schuldenspirale aussteigen. Und es gibt realistische Vorgaben, dass das mittelfristig gelingen kann, nicht zuletzt durch die gemeinsame solidarische Hilfe für die ganz armen Länder. Leitlinie der Politik wird die Bezahlbarkeit. Das ist nach Jahrzehnten steter Neuverschuldung ein wirklich neuer Ansatz.
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Pressekontakt: Südwest Presse Lothar Tolks Telefon: 0731/156218
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