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Beitragssatz zur gesetzlichen Unfallversicherung erneut gesunken / Sicherheit am Arbeitsplatz bleibt auf hohem Niveau - Unfallrisiko beim Schulbesuch gestiegen

Geschrieben am 23-06-2009

Berlin (ots) - Der durchschnittliche Beitragssatz zu den
Berufsgenossenschaften ist im vergangenen Jahr auf den niedrigsten
Stand seit Bestehen der gesetzlichen Unfallversicherung gefallen. Das
geht aus den Geschäfts- und Rechnungsergebnissen der
Berufsgenossenschaften und Unfallkassen hervor, die ihr Verband, die
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), heute in Berlin
vorgelegt hat. Danach sank der durchschnittliche Beitragssatz auf
1,26 Euro je 100 Euro Lohnsumme. Die Sicherheit am Arbeitsplatz blieb
auf hohem Niveau: Im Durchschnitt ereigneten sich 2008 rund 26,6
meldepflichtige Arbeitsunfälle je 1.000 Vollarbeiter. Die absolute
Zahl der Arbeitsunfälle fiel aufgrund der deutlich gestiegenen
Beschäftigung jedoch höher aus als im Vorjahr und lag bei insgesamt
971.620.

"In einem wirtschaftlich turbulenten Jahr haben Sicherheit und
Gesundheit bei der Arbeit damit ein hohes Niveau gehalten", so
DGUV-Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Breuer. Dies sei jedoch kein
Grund, in der Krise weniger in Prävention zu investieren. "Wer am
Arbeitsschutz spart, um wirtschaftliche Schwierigkeiten zu
überwinden, sägt an dem Ast, auf dem er sitzt. Prävention ist ein
Grundelement guter betrieblicher Organisation. Und nur wer gut
organisiert ist, wird im Wettbewerb bestehen."

Beitragssatz zur Berufsgenossenschaft gesunken

Im Gegensatz zu anderen Sozialversicherungsträgern finanziert sich
die gesetzliche Unfallversicherung ausschließlich aus Beiträgen der
Arbeitgeber. Das Umlagesoll der Berufsgenossenschaften belief sich
auf 9,26 Milliarden Euro, rund 236 Millionen Euro mehr als 2007. Ein
Großteil dieser Steigerung - rund 150 Millionen Euro - ging auf
wachsende Ausgaben für die medizinische Behandlung von Versicherten
zurück. Das Umlagesoll verteilte sich aufgrund der gestiegenen
Beschäftigung und Löhne jedoch auf eine deutlich höhere Lohnsumme, so
dass der durchschnittliche Beitragssatz auf 1,26 Prozent sank. Der
Umlagebeitrag der Unfallkassen verharrte auf dem Vorjahresniveau und
betrug rund 1,21 Milliarden Euro.

Weniger neue Unfallrenten

Auch das Risiko eines Arbeitsunfalls mit bleibenden
Verletzungsfolgen ging weiter zurück. Berufsgenossenschaften und
Unfallkassen zahlten in 16.823 Fällen erstmals eine Unfallrente, was
einer Quote von 0,5 neuen Unfallrenten je 1.000 Vollarbeiter
entspricht. Die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle verringerte sich um
47 auf 572.Die Zahl der Wegeunfälle stieg um rund 10.000 auf 176.608.
Die Zahl der neuen Wegeunfallrenten sank dagegen. Sie lag bei 5.629,
ein Rückgang um 541 gegenüber 2007. Die Zahl der tödlichen
Wegeunfälle sank um 45 auf 458.

Mehr Todesfälle aufgrund einer Berufskrankheit

Berufsgenossenschaften und Unfallkassen erhielten im vergangenen
Jahr insgesamt 60.307 Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit.
Dieser Verdacht bestätigte sich bei 22.995 Versicherten, die
entsprechende Leistungen zur Rehabilitation erhielten. In 12.956
Fällen lagen zusätzlich zur Bestätigung der beruflichen Verursachung
auch die rechtlichen Voraussetzungen für die Anerkennung einer
Berufskrankheit vor - ein Rückgang von 3,0 Prozent gegenüber dem
Vorjahr. 4.312 Versicherte erhielten erstmals eine BK-Rente, das sind
4,6 Prozent mehr als 2007. 2.388 Versicherte verstarben 2008 an einer
Berufskrankheit, 3,2 Prozent mehr als 2007. In rund drei Viertel der
Fälle waren anorganische Stäube die Ursache, insbesondere Asbest.

Zahl der Schul- und Schulwegunfälle gestiegen

Angestiegen ist dagegen das Risiko eines meldepflichtigen Unfalls
beim Schulbesuch oder auf dem Schulweg. Meldepflicht besteht hier
schon, wenn der Unfall einen Arztbesuch nach sich zog. Die für die
Schüler-Unfallversicherung zuständigen Unfallkassen und
Gemeindeunfallversicherungsverbände verzeichneten 78,1 Schulunfälle
und 7,0 Schulwegunfälle je 1.000 Versicherte. Die Gesamtzahl der
Versicherungsfälle lag bei 1.450.987. 733 Versicherte erhielten 2008
erstmals eine Rente aufgrund eines Schulunfalls, was einem Rückgang
von über 8 Prozent entspricht. Die Zahl der neuen Wegeunfallrenten
sank um 28 auf 311. 8 Versicherte verstarben beim Besuch ihrer
Bildungseinrichtung, 68 auf dem Weg dorthin.

Breuer kündigte an, dass die Unfallversicherung die Ursachen von
Schulunfällen intensiver untersuchen werde. "Ein Teil der Zunahme
lässt sich sicherlich mit der Ausweitung von Ganztagsschulangeboten
erklären. Wir wollen allerdings schauen, ob es Ansatzpunkte gibt, um
den Besuch von Kindertagesstätten, Schulen und Hochschulen noch
sicherer zu gestalten."

Hintergrund: Meldepflicht von Unfällen

Arbeits- und Wegeunfälle sind meldepflichtig, wenn sie eine
Arbeitsunfähigkeit von mehr als drei Tagen oder den Tod des
Versicherten nach sich ziehen. Schul- und Schulwegunfälle sind zu
melden, wenn sie einen Arztbesuch oder den Tod des Versicherten nach
sich ziehen.

Originaltext: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65320
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65320.rss2

Pressekontakt:
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)
Spitzenverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften und der
Unfallversicherungsträger der Öffentlichen Hand
Pressestelle
Stefan Boltz
Tel.: 030 288763768
Fax: 030 288763771
E-Mail: presse@dguv.de


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