Reemtsma Begabtenförderungswerk: Allensbach-Studie zum Thema "Chancengerechtigkeit bei der Studienfinanzierung"
Geschrieben am 29-06-2009 |
Hamburg (ots) -
Zweifel an Chancengerechtigkeit bei der Studienfinanzierung
- Viele Abiturienten erwägen aus Geldsorgen einen Studienverzicht - Studenten sehen nur sehr geringe Chancen auf Stipendien - Klare Erwartung nach Unterstützung auch durch die Wirtschaft
Für Abiturienten in Deutschland sind Probleme bei der Finanzierung eines Studiums das Hauptargument gegen die Studienaufnahme. Studenten mit Finanzierungsproblemen erwägen deutlich häufiger einen Studienabbruch als Kommilitonen ohne entsprechende Sorgen. Die Chancen auf finanzielle Unterstützung durch Stipendien werden von Studienanfängern als gering eingeschätzt. Dies sind einige wichtige Ergebnisse der heute veröffentlichten Studie "Chancengerechtigkeit in der Studienfinanzierung?", die das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Reemtsma Begabtenförderungswerks erstellt hat.
Die repräsentative Umfrage unter 4.000 Abiturienten und Studenten in den ersten Semestern wurde im April 2009 durchgeführt. Sie hat ergeben, dass der Studienwunsch in Deutschland in alarmierend vielen Fällen an hohen Kosten und Finanzierungsproblemen zu scheitern droht.
Abiturienten: Befürchtungen hinsichtlich Finanzierbarkeit des Studiums
Über zwei Drittel (69 Prozent) aller studierwilligen Abiturienten befürchten hohe finanzielle Belastungen während des Studiums. Gut jeder Dritte (36 Prozent) ist besorgt wegen möglicher Schulden, die später zurückzuzahlen sind. Die Absicht zu studieren wird erheblich dadurch beeinflusst, wie man die Finanzierbarkeit des Studiums einschätzt. Während 79 Prozent der Befragten, die keine Finanzierungsprobleme erwarten, fest beabsichtigen zu studieren, sind es unter jenen, die entsprechende Probleme erwarten, nur 44 Prozent.
Studenten: Studienabbruch aus Geldmangel
Bei Studenten können finanzielle Belastungen in vielen Fällen zum Studienabbruch führen. 32 Prozent der befragten Studenten denken derzeit über einen Studienabbruch nach beziehungsweise haben bereits darüber nachgedacht. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, wie erheblich die sozialen Hintergründe einen möglichen Studienabbruch determinieren: Jeder zweite Student (53 Prozent) mit Finanzierungsproblemen zieht einen Abbruch in Erwägung. Bei Studenten ohne finanzielle Sorgen gilt dies nur für jeden Fünften (20 Prozent).
Stipendienmöglichkeiten kaum wahrgenommen
Stipendien spielen bei der Studienfinanzierung eine geringe Rolle. Nur vier Prozent der befragten Studenten gaben an, Stipendiengelder zu beziehen. Die Chancen auf den Erhalt eines Stipendiums werden sehr pessimistisch eingeschätzt: 78 Prozent der Studenten mit größeren Finanzierungsproblemen haben sich noch nie um ein Stipendium beworben. Zwischen sozialer Herkunft und Stipendienvergabe besteht ein bedenklicher Zusammenhang: Die Studie zeigt, dass die Bewerbungen von Studenten aus bildungsfernen Schichten sowie von Studenten, denen die Finanzierung ihres Studiums schwer fällt, unterdurchschnittlich erfolgreich sind.
Dr. Rüdiger Schulz vom Institut für Demoskopie Allensbach: "Chancengerechtigkeit beim Zugang zu Bildung ist ein Schlüsselthema für die Zukunft Deutschlands. Die vorliegende Studie enthält wesentliche neue Erkenntnisse, von denen wir hoffen, dass sie wichtige Impulse für die fortlaufende Diskussion über Chancengerechtigkeit im deutschen Bildungssystem setzen werden."
Michael Wenzel, Vorsitzender des Reemtsma Begabtenförderungswerks: "Die Umfrage-Ergebnisse machen deutlich: Die große Bedeutung des Faktors 'Finanzierung' in der Entscheidung junger Leute für oder gegen ein Studium ist ein gesellschaftliches Problem. Aus Sicht der Betroffenen ist die Politik, aber vor allem auch die Wirtschaft gefordert."
Weitere Details der repräsentativen Umfrage sind in dem vollständigen Bericht des Instituts für Demoskopie Allensbach nachzulesen. Dieser kann herunter geladen werden unter: www.begabtenfoerderungswerk.de
Institut für Demoskopie Allensbach
Das Institut für Demoskopie Allensbach (IfD), geleitet von Prof. Dr. Renate Köcher, ist eines der renommiertesten deutschen Meinungsforschungsinstitute. Das Institut, gegründet 1947 von Prof. Dr. Elisabeth Noelle, betreibt Marktforschung, Mediaforschung, Sozialforschung und aktuelle politische Meinungsforschung. Die Arbeit des Instituts zeichnet sich insbesondere aus durch die Verbindung von wissenschaftlicher Qualifikation auf Universitätsniveau und jahrzehntelanger praktischer Erfahrung in der Durchführung von Markt- und Sozialforschung.
Reemtsma Begabtenförderungswerk
Das Reemtsma Begabtenförderungswerk unterstützt seit 1957 Schüler und Studenten aus einkommensschwachen Familien - und ermöglicht ihnen so eine fundierte Ausbildung. Das Begabtenförderungswerk ist als gemeinnütziger Verein organisiert, dessen ehrenamtliche Gremien sich aus Mitarbeitern der Firma Reemtsma zusammensetzen. Ein paritätischer Aufnahmeausschuss entscheidet über die Gewährung von Fördergeldern. Die Förderung ist offen für jedermann. Bis heute hat die Stiftung über 5.000 begabte Schüler und Studenten gefördert. Wir freuen uns, seit über 50 Jahren einen wichtigen Beitrag zu mehr Chancengerechtigkeit zu leisten und begabtem Nachwuchs neue Möglichkeiten zu eröffnen.
Originaltext: Reemtsma GmbH Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/12800 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_12800.rss2
Für weitere Informationen wenden Sie sich gerne an:
Svea Milena Schröder Pressesprecherin
Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH An Imperial Tobacco Group Company Kommunikation und Presse Max-Born-Straße 4 22761 Hamburg Tel.: +49 40 8220-1088 Fax: +49 40 8220-1113 Email: info@begabtenfoerderungswerk.de Internet: www.begabtenfoerderungswerk.de
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