Neue Westfälische: KOMMENTAR Überalterung der Polizei Wenn die Puste ausgeht HUBERTUS GÄRTNER
Geschrieben am 14-07-2009 |
Bielefeld (ots) - Manchmal gibt es solche Bilder im Fernsehen: Ein leicht ergrauter und übergewichtiger Polizist rennt einem flinken jugendlichen Täter hinterher. Plötzlich bleibt der Ordnungshüter stehen, weil ihm die Puste ausgegangen ist - er hat das Nachsehen. In NRW könnten solche Szenen zur Realität werden. Denn es steht fest, dass die Polizei überaltert ist. Fast jeder zweite Beamte wird bald das 50. Lebensjahr überschritten haben. Er gehört deshalb zwar noch nicht zum "alten Eisen" und kann von seinen wertvollen Erfahrungen profitieren. Aber besonders extreme körperliche Belastungen, die der Polizeidienst in einigen Bereichen nun einmal mit sich bringt, sind diesen älteren Beamten kaum zuzumuten. Nur ein geringer Teil von ihnen wird aber in Stäben, Kriminal- oder Verkehrskommissariaten Verwendung finden, denn hier gibt es nur wenige Stellen. Viele Polizisten müssen notgedrungen bis zur Pensionierung im Wach- und Wechseldienst, also gewissermaßen "auf der Straße", bleiben. Hier liegt das Problem. Eine bessere gesundheitliche Betreuung, regelmäßige medizinische Untersuchungen und mehr Sport können es zwar mildern, aber nicht aus der Welt schaffen. Die Landesregierung hat richtig reagiert. Sie will vermehrt junge Polizisten einstellen. Ob die Zahl von 1.100 pro Jahr ausreicht, wird sich bald erweisen.
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Pressekontakt: Neue Westfälische Jörg Rinne Telefon: 0521 555 276 joerg.rinne@neue-westfaelische.de
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