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WAZ: Jubel ist fehl am Platz - Kommentar von Thomas Wels

Geschrieben am 16-07-2009

Essen (ots) - Finanzkrise, Bankenzusammenbrüche,
Weltwirtschaftskrise - war da was? Die jüngsten Erfolgsmeldungen der
US-Banken Goldman Sachs und JP Morgan, die milliardenschwere Gewinne
vor allem dank des Investmentbankings und des Handels mit komplexen
Wertpapieren einfuhren, lassen einen schaudern. Die Wall Street ist
tot, es lebe die Wall Street. Es scheint, als wäre nichts geschehen.
Nun ist es zwar so einfach nicht: Die US-Banken unterliegen einer
schärferen Kontrolle als früher, die Amerikaner haben die Finanzkrise
konsequenter bekämpft als etwa Deutschland, was sich gelohnt hat.
Goldman und JP Morgan haben ihre Staatshilfe bereits zurückgezahlt.
Auch profitieren die Überlebenden von ihnen zufallenden Geschäften
der Verblichenen. Und nicht zuletzt gilt: Ein hoher Gewinn ist besser
als ein hoher Verlust. Und dennoch. Die Ursachen dieser Krise - die
Entkoppelung der Produktions- von der Finanzwelt oder die
millionenschwere Belohnung verantwortunglosen Handelns - sind lange
nicht aufgearbeitet. So lange das so ist, bleibt der Jubel über hohe
Gewinne im Halse stecken.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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