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Neue OZ: Kommentar zu Hörl

Geschrieben am 19-07-2009

Osnabrück (ots) - Ottmar Hörl hat keinen Kunstskandal, sondern
bestenfalls einen Zwergenaufstand inszeniert. Der Gartenzwerg mit
Hitlergruß - das ist ungefähr so originell wie der lindgrüne
Dürerhase oder der Zwerg in Schwarz-Rot-Gold, die Hörl jeweils in
Armeestärke auf öffentlichen Plätzen hübsch in Reih und Glied
aufgestellt hat. Hörls Sinn für adrette Plattheiten ist bestens
entwickelt - mehr jedenfalls als sein Kunstverstand.

Der zielt immer auf das Gleiche: auf Symbole, die jeder versteht
und die allein schon deshalb deren Umgestalter öffentliche
Aufmerksamkeit sichern. Wenn dann noch eine Kontroverse hinzukommt -
umso besser. Hörl hat ins Blaue gezielt und den einen Spießer
getroffen, der prompt zum Staatsanwalt gerannt ist.

Mit solchen Aktionen bedient Hörl nicht den Diskurs, sondern nur
die blanke Bigotterie. Deren vorhersehbar hysterische Reaktion biegt
sich Hörl zum Skandal zurecht und mimt den Empörten. So weit ist es
mit der Provokation gekommen. Das Sommertheater der Kunst gibt ein
Kasperstück. Oh Gott.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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