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Rheinische Post: Integration, praktisch

Geschrieben am 14-07-2006

Düsseldorf (ots) - Von Margarete van Ackeren

Die deutsche Zuwanderungspolitik ist endlich da angekommen, wo sie
längst hätte sein müssen: in der Praxis. Natürlich war der Gipfel im
Kanzleramt nur eine Geste, selbstverständlich war er nicht viel mehr
als ein Signal des guten Willens. Genau daran aber hat es seit Jahren
gefehlt. Die Parteien vermauerten sich hinter ausgeleierten
Schutzbegriffen wie "Leitkultur" oder "Multikulti", die aber oft nur
als Banner fungierten, hinter dem sich die eigene Mannschaft artig
versammeln sollte. Die Zugewanderten waren dabei ohnehin überwiegend
Objekt der Debatte, nicht Mitwirkende. Fest steht: Weder das dräuende
Modell "Leitkultur" noch das naive "Multikulti" hat viel bewegt. Das
Bündnis der beiden großen politischen Kräfte aber bietet jetzt genau
die Konstellation, die einen dritten Weg eröffnen könnte. Fast
scheint es, als hätten starke Kräfte in der SPD und der Union dies
auch begriffen. In der Union setzt sich zunehmend die Einsicht durch,
dass Deutschland längst ein Einwanderungsland ist. Und die SPD öffnet
sich für den Gedanken, dass Integration verbindliche Regeln
erfordert, deren Einhaltung zur Not mit Druck sicherzustellen ist.
Willkommen in Deutschland, willkommen in der Wirklichkeit!

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
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Telefon: (0211) 505-2303


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