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Früherkennungstest ist nicht gleich Früherkennungstest

Geschrieben am 24-07-2009

Stuttgart (ots) - Nicht jeder Test hält, was er verspricht -
Reader's Digest zeigt Licht und Schatten von Vorsorgeuntersuchungen

In Deutschland werden nach Einschätzung von Experten mehrere
hundert Tests zur Früherkennung von Krankheiten angeboten. Die
Seriosität einiger Untersuchungen ist allerdings umstritten. Das
Magazin Reader's Digest bietet in seiner August-Ausgabe einen
Überblick der Tests, erklärt ihre Aussagekraft und zeigt zugleich,
mit welchen Kosten sie verbunden sind. "Damit eine
Früherkennungsuntersuchung empfehlenswert ist, darf sie die
körperliche und seelische Gesundheit der Menschen nicht unnötig
belasten", sagt Johannes Bruns, Generalsekretär der Deutschen
Krebsgesellschaft in Berlin. "Nur bei einigen wenigen stimmt das
Gleichgewicht von Risiken auf der einen und Sicherheit der Aussage
auf der anderen Seite." Dazu gehören in erster Linie die
Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung.

Immer wieder bescheinigen Tests bereits erkrankten Personen, es
sei alles in Ordnung. Dies geschieht, weil entweder das
Untersuchungsverfahren nicht zuverlässig war oder weil ein
auffälliger Befund übersehen wurde. Andererseits kommt es auch immer
wieder vor, dass bei Tests vermeintlich Auffälliges entdeckt wird,
der Patient große Angst leidet, das Ganze sich später aber als
Fehlalarm herausstellt.

Dennoch raten Experten, regelmäßig zu
Krebsfrüherkennungsuntersuchungen zu gehen - zum Beispiel zur
Darmspiegelung, mit der ein Darmkrebs schon früh erkannt werden kann.
Das gilt auch für Untersuchungen auf Gebärmutterhalskrebs, der
frühzeitig durch einen Pap-Abstrich identifiziert werden kann.

Besonders wichtig ist auch die Mammografie, bei der mit Hilfe
einer Röntgenuntersuchung eine mögliche Krebserkrankung der
weiblichen Brust erkannt werden kann. Frauen im Alter zwischen 50 und
69 Jahren können bundesweit alle zwei Jahre eine solche Untersuchung
vornehmen lassen.

Wer sich entschließt, eine Früherkennungsuntersuchung vornehmen zu
lassen, sollte mit seinem Arzt vorher die Details abklären und
nachfragen, welche Kosten die Krankenkasse übernimmt und was man als
Patient selbst zu tragen hat. Im Zweifelsfall sollte man direkt bei
der Krankenkasse nachfragen.

So übernehmen die Kassen zum Beispiel seit 2007 die Kosten für
eine Früherkennungsuntersuchung auf Hautkrebs. Wichtig ist: Der Arzt
darf die für den Patienten kostenlose Behandlung nicht davon abhängig
machen, ob der Patient ein von ihm selbst zu bezahlendes
Zusatzangebot (sogenannte individuelle Gesundheitsleistungen) in
Anspruch nimmt. Und auch das ist wichtig: Der Arzt muss die Beratung
selbst vornehmen, nicht die Arzthelferin.

Manche Tests sind aus Sicht von Experten zweifelhaft, wenn nicht
sogar überflüssig. Als Beispiel analysiert Reader's Digest den
PSA-Test, der zur Früherkennung von Prostatakrebs angeboten wird. Ein
erhöhter PSA-Wert ist noch kein Beweis für Krebs, die Ursache kann
auch eine gutartige Veränderung oder Entzündung der Prostata sein.

Nach aktuellen Studien kommen vier Fehlalarme auf einen
tatsächlich entdeckten Tumor, allerdings bleibt mindestens jeder
fünfte Tumor auch unentdeckt. "Der Test alleine liefert keine
eindeutigen Ergebnisse und ist von daher wenig aussagekräftig", sagt
Bruns. Denn viele Tumore würden sehr langsam wachsen und seien auch
ohne Behandlung nicht lebensbedrohlich. Es gilt deshalb als ratsam,
sich mindestens eine zweite Meinung einzuholen und sich über mögliche
Risiken - wie die Impotenz oder Inkontinenz nach einer
Prostata-Operation - klar zu werden.

"Über die Schattenseiten der Früherkennungstests klären manche
Ärzte erstaunlich schlecht auf", betont Judith Storf von der
Bundesarbeitsgemeinschaft der PatientInnenstellen und warnt davor,
dass manche Ärzte die Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL)
gezielt einsetzten, um Druck auf den Patienten und letztlich ein
Geschäft zu machen. Storf nennt als Beispiel die
Glaukom-Früherkennungsuntersuchung, mit der Augenärzte den
Augeninnendruck messen, dabei aber manchmal eine Erkrankung am grünen
Star dennoch übersehen. In eine ähnliche Kategorie fallen laut Storf
die Knochendichtemessung sowie die vaginale Ultraschall-Untersuchung,
der sogenannte "Sono-Check".

Das Magazin Reader's Digest veröffentlicht in der August-Ausgabe
eine Übersicht zu diesen Zusatzuntersuchungen und rät dazu, im
Vorfeld der Früherkennungsuntersuchung einen Vertrag zwischen Arzt
und Patient abzuschließen. Weitere Informationen zu der gesamten
Thematik bietet auch die Unabhängige Patientenberatung unter der in
Deutschland kostenlosen Telefon-Hotline 0800 / 011 7722.

Für weitere Informationen zu diesem Reader's Digest-Thema
stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Die August-Ausgabe von
Reader's Digest Deutschland ist ab 27. Juli an zentralen Kiosken
erhältlich.

Artikel aus der August-Ausgabe zum Download:
http://www.readersdigest.de Auf Service für Journalisten klicken
(Rubrik Magazin Reader's Digest)

Originaltext: Reader's Digest Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32522
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32522.rss2

Pressekontakt:
Reader's Digest Deutschland: Verlag Das Beste GmbH
Öffentlichkeitsarbeit, Uwe Horn
Vordernbergstraße 6, 70191 Stuttgart
Tel.: 0711 / 6602-521, Fax: 0711 / 6602-160,
E-mail: presse@readersdigest.de


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