(Registrieren)

Die wirtschaftliche Lage in der Bundesrepublik Deutschland März 2005

Geschrieben am 18-03-2005

18.3.2005 - Die Voraussetzungen für eine weitere konjunkturelle Belebung in Deutschland sind im Frühjahr 2005 gegeben. Vor dem Hintergrund einer sich etwas abschwächenden weltwirtschaftlichen Dynamik, begleitet von einem ungewöhnlich starken Anstieg der Rohölpreise und einer fortgesetzten Aufwertung des Euro war es zwar in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres zu einer Wachstumspause gekommen. Im vierten Quartal hatte sich die gesamtwirtschaftliche Leistung leicht abgeschwächt. Das Bruttoinlandsprodukt verringerte sich preis- und saisonbereinigt [1] gegenüber dem dritten Quartal 2004 um 0,2 %. Ausschlaggebend für die Entwicklung im vierten Quartal war die schwache Binnennachfrage, die durch die Zunahme des Außenbeitrags nur zum Teil kompensiert werden konnte.

Bereits zum Jahreswechsel zeigten jedoch die wichtigsten aktuellen Konjunkturindikatoren wieder eine Belebung der wirtschaftlichen Aktivitäten an. So verzeichnete die Produktion im Produzierenden Gewerbe nach einem leichten Anstieg im Dezember im Januar einen kräftigen Zuwachs um saisonbereinigt 3,1 %. Danach ist die Gesamterzeugung in der Tendenz wieder spürbar aufwärtsgerichtet. Die Impulse für die Produktionsentwicklung dürften dabei gleichermaßen sowohl aus dem Inland als auch dem Ausland gekommen sein. Dies signalisiert die Entwicklung der Industrieumsätze, die im Inland und im Ausland etwa gleich stark zugenommen haben. Durch die - insgesamt gesehen - positive Entwicklung der Auftragseingänge in der Industrie dürfte die Produktionstätigkeit auch in den kommenden Monaten deutliche Impulse erhalten. Zwar ist das Ordervolumen nach dem kräftigen durch Großaufträge begünstigten Anstieg im Dezember zuletzt erwartungsgemäß wieder zurückgegangen. Im weniger schwankungsanfälligeren Zweimonatsvergleich (Dezember+Januar gegenüber Oktober+November) erhöhten sich die Bestellungen saisonbereinigt jedoch deutlich (+4,4 %). Wichtige vorlaufende Stimmungsindikatoren zeigten angesichts der wieder stark gestiegenen Rohölpreise zuletzt ein etwas gemischtes Bild. Während sich das ifo-Geschäftsklima für das Verarbeitende Gewerbe im Februar erstmals wieder verschlechterte, hoben die vom ZEW befragten Finanzanalysten ihre Urteile über die weitere konjunkturelle Entwicklung im März erneut leicht an.

Die Entwicklung der Warenexporte war zum Jahreswechsel durch kräftige Schwankungen gekennzeichnet. Nachdem sich die nominellen Ausfuhren im Dezember um 4,2 % verringert hatten, kam es im Januar zu einem kräftigen Anstieg um 6,1 %.

Die Entwicklung des privaten Konsums hat sich in der zweiten Jahreshälfte 2004 etwas erholt. Im vierten Quartal erhöhten sich die Privaten Konsumausgaben gegenüber dem Vorquartal preis- und saisonbereinigt um 0,2 % und lieferten damit einen leicht positiven Wachstumsbeitrag zur Entwicklung des BIP im gleichen Zeitraum. Vor dem Hintergrund der anhaltend positiven Verbraucherstimmung kann die positive Entwicklung der saisonbereinigten realen Einzelhandelsumsätze im Januar dieses Jahres (+2,1 %) als hoffnungsvolles Zeichen für eine weitere Belebung des privaten Konsums im Verlauf dieses Jahres gewertet werden.

Die Preisentwicklung in Deutschland verläuft, sieht man von Sondereinflüssen wie den erneuten Preissteigerungen bei Energieträgern und saisonabhängigen Nahrungsmitteln ab, nach wie vor in ruhigen Bahnen. Nachdem die Verbraucherpreise von Dezember auf Januar rückläufig waren, erhöhten sie sich im Februar im selben Umfang wieder (+0,4 %). Die Kerninflationsrate stagnierte im Vormonatsvergleich. Der Verbraucherpreisindex insgesamt erhöhte sich im Februar binnen Jahresfrist um 1,8 %.

Die Erwerbstätigkeit entwickelt sich positiv. Das Statistische Bundesamt legte Anfang März erstmals zeitgleich für den Berichtsmonat Januar revidierte Ergebnisse zur Entwicklung der Erwerbstätigkeit und zur Zahl der Arbeitslosen in der international vergleichbaren Abgrenzung der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) vor. Hiernach hat die Beschäftigung im Januar weiter auf 38,5 Millionen Erwerbstätige zugenommen. Für denselben Monat weist das Statistische Bundesamt 3,99 Mio. Arbeitslose (Ursprungszahlen) aus. Eine fundierte Aussage zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach IAO-Standard ist aufgrund fehlender Zeitreihen derzeit allerdings noch mit großen Unsicherheiten behaftet und daher kaum interpretationsfähig.

Der Zahl der Arbeitslosen nach IAO-Standard standen im Januar 5,03 Mio. bei der Bundesagentur für Arbeit registrierte Arbeitslose gegenüber. Von Januar auf Februar ist die registrierte Arbeitslosigkeit auf 5,22 Mio. gestiegen. Hierfür waren neben saisonbedingten Einflüssen vor allem statistische Sondereffekte im Zusammenhang mit der Einführung der neuen Grundsicherung ausschlaggebend.

Den Monatsbericht finden Sie in Kürze auf unserer Homepage unter: www.bmwa.bund.de/Navigation/Wirtschaft/Wirtschaftspolitik/wirtschaftsfakten.html

---

[1] Wenn nicht anders vermerkt, handelt es sich bei den in diesem Bericht verwendeten saisonbereinigten Angaben um Berechnungen nach dem Census-X-Verfahren.

Weiterführende Informationen
Wirtschaftsfakten
Downloads: Ausgewählte Daten zur wirtschaftlichen Lage Stand: März 2005 PDF: 45,8 KB

Das Internetangebot des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit: www.bmwa.bund.de

Für Rückfragen zu Pressemitteilungen, Tagesnachrichten, Reden und Statements wenden Sie sich bitte an:

Pressestelle des BMWA
Telefon: 01888-615-6121 oder -6131
E-Mail: buero-lp1@bmwa.bund.de

Pressemitteilungen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit: http://www.bmwa.bund.de/Navigation/Presse/pressemitteilungen.html

Für Rückfragen zu Artikeln, Ausschreibungen und den Informationen aus Wirtschaft und Arbeit wenden Sie sich bitte an die Ansprechpartner, die im jeweiligen Beitrag angegeben sind oder an:

Telefon: 01888-615-9
E-Mail: info@bmwa.bund.de

Quelle: Pressrelations.de

Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

218

weitere Artikel:
  • Was sich ab April ändert. Das Leben wird teurer!!!
    Was sich ab April ändert? Das Leben wird teurer!!!
    25.03.2005 - Für die Verbraucher wird das Leben ab April wieder ein wenig teurer. Die Rundfunkgebühren steigen ab Monatsbeginn um 88 Cent auf monatlich 17,03 Euro. Kinderlose Rentner, die am 1. Januar noch keine 65 Jahre alt waren, müssen wie Arbeitnehmer ab Freitag nächster Woche erstmals auch einen Zuschlag zur Pflegeversicherung zahlen. Darüber hinaus dürfen die Finanzämter zur Überprüfung der Steuerehrlichkeit erstmals Konten- und Depotnummern abfragen. mehr...

  • Postbank verdoppelt Bonus für Gewinn-Sparer

    Sonderaktion für sechs Monate/ Erfolgreiche Partnerschaft mit Aktion Mensch

    Gute Nachricht für alle Gewinn-Sparer: Ab 1. April verdoppelt die Postbank für sechs Monate den Bonus beim Gewinn-Sparen. Dessen Höhe wird von der Gewinnzahl bestimmt, die in der monatlichen Hauptziehung der Aktion Mensch Lotterie im ZDF ermittelt wird. Das heißt: Konnten Gewinn-Sparer bisher einen Bonus zwischen 0,25 Prozent und 3,75 Prozent p.a. für einen Monat erhalten, sind es von April bis September je nach Gewinnzahl mehr...

  • Fahrplan gegen Lohndumping

    Union lehnt die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes strikt ab

    13. April 2005 - Zur Diskussion um die Einführung gesetzlicher Mindestlöhne sowie die Bekämpfung von 'Lohndumping' erklärt der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ronald Pofalla MdB:

    Die Union lehnt die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes strikt ab.

    Mindestlöhne haben sich vor allem für Jugendliche als massiv beschäftigungsfeindlich herausgestellt und verhindern die Aktivierung eines funktionsfähigen mehr...

  • Wirtschaftsprüfer nehmen Arbeit auf

    Seit Montag ermitteln Frankfurter Wirtschaftspruefer in der Leipziger Zentrale des MDR. Wie der Sender am Donnerstag vergangener Woche ankuendigte, sollen die externen Fachleute auf dem Gebiet der Wirtschaftskriminalitaet Hintergruende zum Korruptionsfall Mohren recherchieren. Intendant Udo Reiter hatte einen unabhaengigen Bericht angekuendigt, der detaillierte Informationen liefert sowie eine Schwachstellenanalyse und daraus abgeleitet Empfehlungen fuer die Dienstvorschriften des Senders. Ausserdem soll dieser mehr...

  • Neues Servicepapier des Bundesverbandes deutscher Pressesprecher

    Neues Servicepapier des Bundesverbandes deutscher Pressesprecher (BdP)

    Berlin, 29. Juli 2005. Der Bundesverband deutscher Pressesprecher (BdP) hat ein neues Servicepapier zum Arbeitsrecht für Kommunikationsverantwortliche veröffentlicht. 'Wir geben damit unseren Mitgliedern konkrete Hilfestellung bei der Gestaltung von Arbeitsverträgen und juristischen Problemen', erklärt BdP-Präsident Lars Großkurth.

    Der Verband informiert in der Broschüre darüber, was Sprecher bei befristeten Verträgen beachten sollten mehr...

Mehr zu dem Thema Recht und Regulierung

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Schrottimmobilien - Anleger fordern Schadenersatz

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht