High Tech-Wunder revolutioniert Krebsvorsorge / Krankenkasse BKK24 testet in einem Pilotgebiet Alternativen zur oft boykottierten Darmspiegelung
Geschrieben am 27-08-2009 |
Obernkirchen (ots) - Darmkrebs ist heilbar, wenn er rechtzeitig erkannt wird. Doch weil zu wenig Versicherte zu der ab 55 Jahren kostenlosen Vorsorgeuntersuchung gehen, sterben daran pro Jahr noch immer 26.000 Deutsche. Um das zu ändern, testet die Krankenversicherung BKK24 mit prominenter Unterstützung ein neues Verfahren, das vor allem eines kann: Hemmschwellen abbauen.
Gängigste Methode ist bisher die als Darmspiegelung bekannte Koloskopie. Die meisten Patienten lassen sich während der etwa 15 Minuten dauernden Untersuchung, für die ein optisches Gerät eingeführt wird, in Narkose versetzen. Und noch mehr Versicherte gehen aus Angst oder Ekel vor dem Endoskop in ihrem Körper erst gar nicht hin. Vorteil der Koloskopie: Entdeckt der Arzt Auffälligkeiten, kann er sofort nachfassen und die Therapiemaßnahmen starten. Die neue Methode ist High Tech pur. Nach dreitägiger Ernährungsumstellung schluckt der Patient eine kleine Kapsel, die von der Speiseröhre aus den Magen- und Darmtrakt durchwandert. Ein spannendes Erlebnis, weil vom ersten Moment an erstklassige Bilder von der abenteuerlichen Reise der Sonde übertragen werden. Ist die Kamera wieder ausgeschieden und in der Kanalisation verschwunden, sieht sich der Arzt die in einem Aufnahmegerät an der Hüfte seines Patienten gespeicherten Bilder an. Nur wenn ihm dabei etwas auffällt ist eine zweite Untersuchung mit dem Endoskop unvermeidbar. Prof. Dr. Jürgen Riemann bringt den Nutzen auf den Punkt: Einem Drittel der Deutschen, so der Vorstand der bei der Darmkrebs-Früherkennung engagierten Stiftung Lebensblicke, sei die Vorsorge ausgesprochen wichtig. Ein weiteres Drittel lasse sich auch nicht mit guten Worten und Bonusversprechen der Krankenkassen überzeugen. Aber die auf eine Generation gesehen 27 Millionen, die einfach nur zögern, könne man mit der unkomplizierten Kapselkamera locken.
Dass dieser Plan funktioniert, ist nach der Halbzeit im Pilotprojekt bereits bewiesen. Mit Unterstützung des Klinikum Schaumburg haben vier Ärzte rund um das niedersächsische Weserstädtchen Rinteln Versicherte untersucht, die sich auf ein Anschreiben der BKK24 gemeldet hatten. Dabei wurden deutlich mehr Termine für die Darmkrebsvorsorge gemacht, als sonst üblich. Wird dabei nur ein Fall rechtzeitig erkannt und behandelt, spart das der Solidargemeinschaft im Mittel 250.000 Euro. So teuer ist nämlich die Behandlung eines unheilbar Kranken, der seinen Befund nur um etwa drei bis vier Jahre überleben wird. Ganz erstaunlich: Die Männer und Frauen, die zum ersten Mal bei der Krebsvorsorge waren, wollen wiederkommen. Und die meisten davon werden sich das nächste Mal für das herkömmliche Verfahren entscheiden, weil sie sich davon mehr Nutzen versprechen. Zumindest bei diesen Teilnehmern sind also die Hemmschwellen gefallen und das Ziel erreicht. Angenehme Nebenwirkung und sicher auch ein weiterer Grund für die neue Begeisterung an der Vorsorge ist die längere Beratungszeit, die der Arzt für seinen Patienten aufbringt. Bis Jahresende machen die Mediziner aus Hameln, Wunstorf und Rinteln weiter und erwarten Terminvereinbarungen nach der zweiten Aussendung der Kasse, die noch einmal 600 Briefe auf den Weg gebracht hat. Erst dann wird die Uniklinik in Hamburg Eppendorf auswerten und Fakten zur Frage liefern, ob die Kamerakapsel als Alternative zum Endoskop praxistauglich ist. BKK24 Vorstand Friedrich Schütte: "Im Moment ist das Verfahren teurer und der Versuch für uns nur möglich, weil Kamerahersteller und Ärzte finanzielle Abstriche gemacht haben." Trotz dieser Offenheit schießen die bei solchen Innovationen auch sonst hellwachen Interessenvertreter bereits aus allen Rohren. Nicht nur vom Hartmannbund und den kassenärztlichen Vereinigungen hagelt es Kritik, weil die Kamera als kostspielig und nutzlos angesehen wird. Damit kann Schütte leben: "Zunächst haben wir 70 Prozent der Patienten die komplikationsbehaftete Endoskopie erspart, die bei ihnen völlig ohne Befund durchgeführt worden wäre." Rettet das Pilotprojekt jetzt oder später nur ein einziges Menschenleben, stimmt nicht nur der moralische sondern auch der finanzielle Aspekt. "Anfang 2010 prüfen wir dann, ob die Krebsvorsorge mit der Kamera für alle unsere Versicherten sinnvoll und bezahlbar ist." Zudem solle mit einer in Kürze anlaufenden bundesweiten Studie die Datenbasis zu dieser Untersuchungsmethode erweitert werden.
Bis dahin allerdings müssen Informationen, gutes Zureden sowie das Engagement der Stiftung Lebensblicke unter anderem mit DFB-Präsident Theo Zwanziger und weiteren prominenten Vorbilder genügen, um mehr Menschen über 55 zur Darmvorsorge zu bringen. Gelingt das nicht, werden weiterhin sechs bis acht Prozent aller Bundesbürger Krebs bekommen und viele von ihnen an dieser zweithäufigsten Todesursache sterben.
Originaltext: BKK24 Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/54458 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_54458.rss2
Pressekontakt: Sabine Schütte Sülbecker Brand 1
31683 Obernkirchen Tel: 05724 971 223 Fax: 05724 971 4223 Mail: sabine.schuette@bkk24.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
221361
weitere Artikel:
- Die Kochprofis - Next Generation: Ihr erster Einsatz am Herd ist ein echter Härtefall! München (ots) - Die erste Sendung mit den neuen Kochprofis Frank Oehler, Mike Süsser und Andreas Schweiger! Am Montag, den 31. August um 20:15 Uhr bei RTLII Die vier Spitzen-Köche Frank Oehler, Mike Süsser, Oliver Mik und Andreas Schweiger treten an, um in kulinarischen Krisengebieten aufzuräumen, und um Gastronomen und ihren Küchen eine neue Perspektive zu geben. Ihre Mission: die Erhaltung des guten Geschmacks. Ihr Auftreten: cool, fair und energisch. Sie rücken in deutschen Gaststuben an, wenn das Schnitzel zu lasch, die Bedienung mehr...
- "Angriff auf Europa - Wie der Zweite Weltkrieg begann" / Lebensbeichte des Bomberpiloten Otto Schmidt in ZDF-Dokumentation Mainz (ots) - "Angriff auf Europa - Wie der Zweite Weltkrieg begann" heißt eine Dokumentation, die das ZDF am Dienstag, 1. September 2009, um 20.15 Uhr ausstrahlt. Anlässlich des 70. Jahrestages des Überfalls der deutschen Wehrmacht auf Polen, der schließlich zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges führte, schildern die Autoren Christian Frey und Katarzyna Tuszynska in einer deutsch-polnischen Zusammenarbeit den Weg in die Katastrophe. Deutsche und Polen sprechen in der Dokumentation über ihre Geschichte. Im Mittelpunkt stehen die erschütternde mehr...
- ZDF-Programmänderung ab Woche 38/09 Mainz (ots) - Woche 38/09 Mi., 16.9. Bitte Beginnzeitänderungen beachten: XXL: Die lange Nacht des Börsencrashs 1.05 Der große Crash (VPS 4.10) 1.50 Das Milliardenspiel (VPS 1.49) 2.35 heute (VPS 1.50) 2.40 Wettlauf um die Welt - Aufbruch aus der Krise (VPS 3.25) 3.25 Menschen im Minus (VPS 1.04) 4.10 Die große Gier (VPS 2.40) (Weiterer Ablauf ab 4.55 Uhr wie vorgesehen.) Woche 39/09 Do., 24.9. Bitte Programmänderung ab 1.05 Uhr beachten: mehr...
- Exklusiv in DAS NEUE: Prinz zu Schaumburg-Lippe will Boris Beckers Tochter adoptieren! Hamburg (ots) - Seit neun Jahre wächst die kleine Anna Ermakowa (9) ohne Vater auf. Das soll sich nun ändern. Mario-Max Prinz zu Schaumburg-Lippe (31) will Annas Mutter Angela Ermakowa (41) heiraten und das Mädchen adoptieren. Das erklärt er jetzt im Interview mit der Zeitschrift DAS NEUE. "Anna soll geschützt und abgesichert werden", sagt der Prinz. "Das Beste wäre daher, wenn ich Angela und Anna zu Prinzessinnen mache." Für den Heiratsantrag hat der Prinz schon ganz genaue Vorstellungen: "In Monte Carlo, am Strand, bei einem schönen mehr...
- ZDF-Programmhinweis Donnerstag, 24. September 2009, 21.00 Uhr / Wahl 2009 im ZDF / ZDF.reporter unterwegs / Wie gerecht ist Deutschland? / mit Norbert Lehmann Mainz (ots) - Ein Schlagwort taucht in allen Wahlprogrammen der großen Parteien immer wieder auf: Gerechtigkeit. In unterschiedlichster Form: "gerechte Steuer" (Wahlprogramm FDP), "Chancengerechtigkeit" (CDU) "gerechte Gesellschaft" (DIE LINKE), "gerechte Löhne" (SPD), "gerechte Verteilung des Wohlstands" (B'90/Die Grünen). Forderungen, die den Nerv vieler Wähler treffen. Denn noch nie haben so viele Menschen in Umfragen gesagt, es gebe immer weniger Gerechtigkeit in Deutschland. "ZDF.reporter unterwegs" geht vor der Bundestagswahl mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Sonstiges
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|