Prof. Zimmermann stellt Studie des DIW zur Umsetzung des Konjunkturpaketes vor / Konjunkturpaket: Bremen, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen investieren am besten
Geschrieben am 08-09-2009 |
Berlin (ots) - Bremen, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen investieren die Mittel aus dem milliardenschweren Konjunkturpaket am besten in Projekte zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit. Das ist das Ergebnis einer Studie von DIW econ im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM). Insgesamt sind nur 30 Prozent der gesamten Vorhaben von Bund, Ländern und Kommunen als Zukunftsinvestitionen zu werten. 70 Prozent der Mittel dienen lediglich der Bestandserhaltung.
Vor allem Mecklenburg-Vorpommern, das Saarland und Brandenburg investieren überwiegend in die Bestandswahrung und bilden das Schlusstrio des Rankings. Ein Sonderfall ist Thüringen, das als einziges Bundesland Aussagen zu Art und Umfang der Investitionen verweigert. Vorbildlich in puncto Transparenz sind Bremen und Schleswig-Holstein. Noch sehr gute Noten gibt es für die Öffentlichkeitsarbeit von Rheinland-Pfalz, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern.
DIW-Präsident Prof. Dr. Klaus Zimmermann bezeichnete die Investitionen im Rahmen des Konjunkturpakets als verschenkte Gelegenheit: "Die Chance zur Erhöhung des volkswirtschaftlichen Wachstums wurde nicht genutzt. Insbesondere die angekündigte Bildungsoffensive hat sich als regelrechte Mogelpackung erwiesen." Es würde kaum Geld für die Unterrichtsausstattung in die Hand genommen. Stattdessen wurden Reparaturen getätigt, die die Länder ohnehin durchführen müssten. "Geld für Gips statt Geld für Grips - das hat mit Zukunftsinvestition nichts zu tun."
23,6 Milliarden Euro umfasst das größte Konjunkturpaket in der Geschichte der Bundesrepublik. Es beinhaltet Maßnahmen auf Bundesebene in Höhe von 10,3 Milliarden, inklusive der 5 Milliarden Euro für die so genannte Abwrackprämie. Daneben stehen den Ländern 13,3 Milliarden Euro für öffentliche Investitionen zur Verfügung. Die Mittel sollen einerseits die deutschen Unternehmen in der Wirtschaftskrise unterstützen, andererseits das langfristige Wachstumspotenzial der deutschen Volkswirtschaft erhöhen.
Für die Studie konnten 87% der insgesamt 23,6 Milliarden Euro nachvollzogen und bewertet werden. Die Analyse der Investitionen kann wie ein Beleg für funktionierenden Föderalismus gelesen werden: Die Länder investieren insgesamt nachhaltiger als der Bund. Das DIW-Bundesländerranking, das die Nachhaltigkeit der Investitionen, die Vergabemodalitäten sowie die Transparenz der Verfahren erfasst, offenbart aber auch deutliche Unterschiede bei den Investitionen. Nur sieben Bundesländer ereichen einen Anteil der Zukunftsinvestitionen von über 40% an den Gesamtausgaben.
Die Länder müssten zudem offener und transparenter die Verwendung der Mittel kommunizieren forderte der Geschäftsführer der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, Max A. Höfer: "Die Steuerzahler haben das Recht zu erfahren, ob ihr Geld sinnvoll eingesetzt wird." Der Ausbau eines Sport-Schießzentrums für 5,5 Millionen Euro ist vollkommen inakzeptabel.
Die DIW econ-Studie "Richtig investieren II" knüpft unmittelbar an die Ergebnisse einer Vorgängerstudie (DIW econ 2009) an, die insgesamt sieben wichtige Aktionsfelder für öffentliche Investitionen zur Erhöhung des langfristigen Wachstumspotenzials aufzeigte und den konkreten Investitionsbedarf in Deutschland ermittelte. Vor diesem Hintergrund wurden die geplanten und getätigten Investitionsmaßnahmen der Konjunkturpakete einzelnen Aktionsfeldern zugeordnet und geprüft, ob sie langfristig wachstumsfördernd wirken.
Originaltext: Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/39474 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_39474.rss2
Pressekontakt: Kontakt INSM: Bernd Schwang, schwang@insm.de, Tel: 0221 4981-412
Rückfragen beantwortet auch der Autor der Studie: Dr. Ferdinand Pavel, DIW econ, Email: fpavel@diw-econ.de, Tel: 030-89789-497
Die Studie "Richtig investieren II", das Länderranking und die Präsentation zur Pressekonferenz erhalten Sie im Internet unter www.insm.de oder unter Telefon 0221 4981-412. ____________________________________________________________
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
223554
weitere Artikel:
- Neuer Trend: Mietwagen und Carsharing statt eigenem Pkw Freiburg (ots) - In der kommenden Woche können Besucher der Internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt wieder die neuesten Modelle der Autohersteller bestaunen. Immer mehr Deutsche entscheiden sich allerdings gegen einen Kauf und greifen auf Alternativen wie Mietwagen und Carsharing zurück. Dies liegt nicht nur am Wegfall der Abwrackprämie. 18 % der Deutschen erwägen, ihren eigenen Pkw aufzugeben, so eine Studie im Auftrag von Europcar. Die Studie "Mobilität in Deutschland" der Bundesregierung bestätigt diesen Trend: im Vergleich mehr...
- Einparken mit Folgen / Opfer von Fahrerflucht haben gute Chancen auf Schadensersatz Hamburg (ots) - Der Alptraum jedes Autofahrers: Bei der Rückkehr zum Parkplatz hat der Wagen einen Kratzer oder eine Delle. Ein Zettel hinter dem Scheibenwischer ist oftmals der einzige Hinweis - manchmal fehlt vom Täter aber auch jede Spur. Hat man da Pech oder gibt es auch bei kleinen Kratzern Aussicht auf Schadensersatz? Der Hamburger Rechtsschutzversicherer Advocard beantwortet die wichtigsten Fragen. Kavaliersdelikt Fahrerflucht? Anja-Mareen Knoop, Advocard-Rechtsexpertin: "Fahrerflucht ist eben kein Bagatellvergehen, im Gegenteil: mehr...
- Verbraucher strafen fehlende Kompetenz ab / Internet wird vor einem Kauf am häufigsten konsultiert Hamburg (ots) - Bei Geldanlagen, Neuwagen und Versicherungen überlassen deutsche Verbraucher nichts dem Zufall: Rund drei von fünf Kunden kaufen nur dann, wenn sie von der Kompetenz des Anbieters überzeugt sind. Fehlende Kompetenz wird mit Kaufverweigerung abgestraft. Das ist das Ergebnis einer bevölkerungsrepräsentativen Befragung der Kommunikationsagentur Faktenkontor in Kooperation mit Toluna unter 1.000 Bundesbürgern. Jeder dritte Befragte hat wegen mangelnden Vertrauens in die Kompetenz des Anbieters schon mal die Finger von einem mehr...
- Qualitätsschub für das art forum berlin Berlin (ots) - Berlin, 9. September 2009 - Vom 24. bis 27. September 2009 findet zum 14. Mal das art forum berlin statt (Vernissage für geladene Gäste am 23. September). Die Internationale Kunstmesse in Berlin eröffnet damit in idealer Weise wieder die Saison der europäischen Kunstmessen im Herbst. Von über 300 Bewerbungen hat das internationale Selection Committee rund 130 führende Galerien aus 20 Ländern ausgewählt. 40.000 Sammler, Künstler, Museumsdirektoren, Kuratoren und Kunstliebhaber aus der ganzen Welt besuchen jeweils im mehr...
- Commerzbank und IFC gehen Partnerschaft ein, um Handel in Entwicklungsländern zu fördern Frankfurt (ots) - Die Commerzbank schließt sich dem Global Trade Liquidity Program des IFC an, einem Unternehmen der Weltbankgruppe. Diese Initiative bringt Regierungen, Entwicklungshilfeinstitute und Geschäftsbanken zusammen, um den Handel in Entwicklungsländern zu unterstützen. Die Commerzbank wird 500 Millionen USD aus dem Programm erhalten und sich mit weiteren 750 Millionen USD selbst engagieren. Mit diesen Mitteln von insgesamt 1,25 Milliarden USD soll die Handelsfinanzierung in Entwicklungsländern mit bis zu 7,5 Milliarden USD mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|