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Der Tagesspiegel: Tagesspiegel dokumentiert geheime Liste der HRE-Gläubiger

Geschrieben am 12-09-2009

Berlin (ots) - Die mit Steuergeld vor der Insolvenz gerettete
Großbank Hypo Real Estate (HRE) benötigt voraussichtlich weit mehr
zusätzliches Kapital aus der Staatskasse als bisher bekannt. Das
berichtet der Tagesspiegel am Sonntag unter Berufung auf Unterlagen
und Berechnungen der Münchner Niederlassung der Bundesbank. Darin
heiße es unter der Überschrift "Eigenkapital-Szenarien", dass im
Bestand an Wertpapieren und Krediten der HRE-Gruppe "unrealisierte
Verluste" in Höhe von 16,3 Milliarden Euro enthalten seien. Würden
diese in die Gewinn- und Verlustrechnung einberechnet, wären
insgesamt 26 Milliarden Euro nötig, um die Bank mit ausreichend
Eigenkapital auszustatten, kalkulierten die Aufseher der Bundesbank.

Bisher hat die Bundesregierung gut drei Milliarden Euro für die
Verstaatlichung der Bank und eine anschließende Kapitalerhöhung
ausgegeben. Kürzlich war bekannt geworden, dass bis Ende des Jahres
eine weitere Kapitalerhöhung von bis zu sieben Milliarden Euro
geplant ist. Nun legt die Bundesbank-Berechnung nahe, dass auch das
noch nicht reichen wird, um die Bank zu sanieren, sondern womöglich
noch einmal so viel Kapital benötigt wird. Ein Sprecher der HRE in
München erklärte dazu, das Szenario der Bundesbank sei "nicht
realistisch". Die dort angegebenen unrealisierten Verluste seien als
"stille Lasten" auch im Geschäftsbericht erwähnt. Geplant sei, diese
"über die Zeit marktschonend und werterhaltend" abzubauen. Nur weil
einige Kreditnehmer derzeit an Bonität verloren hätten, heiße dies
nicht, dass sie am Ende nicht zahlen könnten. Einen "konkreten
Kapitalbedarf" könne man daraus nicht ableiten.

Dagegen hatte jedoch auch der im Juli ausgeschiedenen
Aufsichtsratsvorsitzenden Michael Endres das Portfolio der HRE als
"hoch problematisch" bezeichnet. Die Bank habe "ganz klar ein
Solvenzproblem" monierte er, es würde ihn deshalb "nicht wundern,
wenn zehn Milliarden Euro Kapitalspritze nicht reichen würden".

Parellel dazu dokumentiert der Tagespiegel erstmals die bisher
amtlich geheim gehaltene Liste der unbesicherten Gläubiger der HRE
zum Zeitpunnkt der Vereinbarung des Rettungspakets. Diese seien mit
Hilfe der staatlich garantierten Kredite der HRE freigekauft worden
und somit die wesentlichen Begünstigten der HRE-Rettung. Dennoch
hätten sie keinen Cent dazu beitragen müssen, schreibt das Blatt. An
der Spitze der Liste stehen mit jeweils mehr als zwei Milliarden Euro
unbesicherter Forderungen gegenüber der HRE die italienische
Unicredit mit ihrer Tochter Hypo-Vereinsbank (HVB) und die Bayern LB.
Dahinter folgen die Versicherungsgruppe HUK Coburg und die Deutsche
Bank mit Forderungen von mehr als 1,5 Milliarden Euro.

Bei Nennung der Quelle "Tagesspiegel am Sonntag" stehen Ihnen die
gesamten Informationen zur freien Verfügung. Nachfragen bitte unter
030 26009 421.

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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