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Südwest Presse: Kommentar zu Opel

Geschrieben am 13-09-2009

Ulm (ots) - Nach der Erleichterung darüber, dass die monatelange
Hängepartie bei Opel zu einem vorläufigen Ende gekommen ist, beginnt
jetzt die Umsetzung des Rettungsplanes. Der Auftakt liefert einen
Vorgeschmack darauf, dass die Sache Opel noch ein ganz schwieriges
Unterfangen wird. Damit ist weniger der Stellenabbau gemeint, der
größer ausfallen wird als befürchtet, sondern die verständlichen
Eifersüchteleien jener Länder, in denen ebenfalls Opel-Autos gebaut
werden. Sie befürchten, beim großen General-Motors-Deal mit
Deutschland zu kurz zu kommen.
Die deutschen Staatsbürgschaften für Opel verursachen nicht nur den
Hütern der reinen marktwirtschaftlichen Lehre starke Bauchschmerzen.
Industriepolitik, also die Förderung von Unternehmen oder Branchen
wegen strukturpolitisch erwünschter Ziele, ist berechtigt. Das Ziel,
Arbeitsplätze zu retten, wie jetzt bei Opel, reicht dafür aber nicht
aus.
Man muss wiederholt daran erinnern: Die Opel-Hilfe hat nichts mit dem
absolut notwendigen Schutzschirm für das Banksystem gemein; und sie
krankt vor allem daran, dass momentan zu viele Autos von zu vielen
Herstellern gebaut werden. Die deutschen Steuermilliarden verhindern
kurzfristig den Bereinigungsprozess durch die Autokäufer weltweit.
Auf lange Sicht kann kein Unternehmen der Welt überleben, wenn
politisches Kalkül nicht von ökonomischem Erfolg untermauert wird.
Davon ist Opel noch weit entfernt.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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