WAZ: 20 Jahre zugesehen - Kommentar von Stefan Schulte
Geschrieben am 14-09-2009 |
Essen (ots) - Deutschlands Zukunft liegt in der Hand seiner Migrantenkinder. Mit dieser These lässt sich nach wie vor Aufsehen erregen. Dabei ist sie so schrecklich banal: Immer weniger junge Menschen müssen eine immer älter werdende Gesellschaft stützen - und von diesen jungen Menschen ist schon bald jeder Dritte ausländischer Herkunft. Sie sind es, die schon in wenigen Jahren unsere Renten bezahlen sollen. Das werden sie aber nicht schaffen, wenn sie weiter in Scharen durch unser Schul- und Ausbildungssystem rasseln.
Dass es so kommen würde, ist seit dem Geburtenknick nach der Wiedervereinigung bekannt. Wir wussten vor 20 Jahren, wann die Schulen weniger Jugendliche entlassen würden - und dass viele von ihnen Migrantenkinder sind. Trotzdem hat die Bildungsrepublik Deutschland zugesehen, wie eine ganze Generation verloren ging. Sie hat versagt.
Dass manche Arbeitgeber deutsche Bewerber bevorzugen, konnte man ebenfalls ahnen. Migrantenkinder müssen besser sein, um eine Stelle zu bekommen. Das kann man beklagen, ändern können es nur Schulen, die sie besser bilden. Andernfalls landen unsere Stützen in Hartz IV.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
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