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Westdeutsche Zeitung: Bamkberatung = von Martin Vogler

Geschrieben am 15-09-2009

Düsseldorf (ots) - Sie wollen nur unser Bestes - unser Geld.
Zugegeben, der zynische Spruch ist nicht neu, aber er gibt gut die
Gefühle enttäuschter Kunden wieder, die mehr oder minder blind den
Beratern ihrer Bank vertrauten und einen großen Teil ihrer
Ersparnisse und damit oft auch ihrer Altersvorsorge verloren. Das
sind bittere Erfahrungen.
Wenn zum Jahrestag der Insolvenz der US-Bank Lehmann-Brothers die
Stiftung Warentest feststellt, dass die Banken daraus nichts gelernt
haben, schockiert das. Denn viele Geldinstitute haben offenbar die
Zeichen der Zeit nicht erkannt. Das Vertrauen in ihre
Beratungsleistung ist erschüttert, also wäre es eigentlich eine gute
Idee, sich wieder mehr auf konservative Anlagestrategien zu besinnen.
Stattdessen scheinen sie schon wieder weiteres Vertrauen zu
verspielen. Das ist nicht klug, wenn man weiterhin mit den Kunden
Geschäfte machen möchte.
Andererseits unterliegen immer noch viele Anleger einem riesigen
Missverständnis. Die Zeiten, da sie dem "Bankbeamten", wie man ihn
einst nannte, blind vertrauen konnten, sind vorbei. Banken sind hart
konkurrierende Unternehmen, und auch intern herrscht harter
Wettbewerb zwischen den Mitarbeitern. Da ist die Gefahr groß, dass
ein Produkt wegen der höheren Provision empfohlen wird - und nicht,
weil es gut zu den Bedürfnissen des Anlegers passt. Da hilft nur:
Kritisch die Angebote prüfen, vergleichen und sich auf keinen Fall
spontan entscheiden.
Man mag diese Entwicklung beklagen, aber ein Stück dazu beigetragen
haben wir als immer selbstbewusster werdende Verbraucher auch selbst.
Beim "Bankbeamten" gaben wir uns mit mickrigen Sparbuchzinsen
zufrieden. Heute sind viele von uns zu kurzfristigen und dank des
Internets global agierenden Renditejägern geworden und verschärfen
somit auch den Wettbewerb zwischen den Banken.
So agieren eben mündige Verbraucher. Warum auch nicht? Es herrschen
neue Spielregeln. Und zu diesen gehört auch, dass der Kunde im
Berater stets den Verkäufer sehen muss. Deshalb sind die meisten von
ihnen, auch wenn sich der Eindruck derzeit aufzudrängen scheint, noch
lange keine skrupellosen Abzocker. Der Anleger muss das alles nur
einordnen können und sich entsprechend verhalten.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
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Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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