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Persönliche Bewerbungsunterlagen massenhaft auf eBay versteigert

Geschrieben am 18-09-2009

Berlin (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist
abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Fast 500 gefüllte Bewerbungsmappen inklusive aller Unterlagen wie
Lebenslauf, Zeugnisse und private Adressen sind auf eBay anonym
versteigert worden. Mitglieder der Piratenpartei sind vor kurzem auf
die Mappen gestoßen.

Diese wurden als gebrauchte "Bewerbungsmappen und Klemmmappen" für
10 Euro verkauft und persönlich im Frankfurter Raum abgeholt. Der
neue Besitzer war nach dem Empfang verärgert, da er zwei Nachmittage
benötigte, um die Mappen zu leeren. Die Unterlagen wurden zunächst
eingelagert, um sie vor weiterem Einsehen durch Unbefugte zu
schützen.

Empfänger einiger der Bewerbungsmappen ist eine Firma aus
Frankfurt, die als Vertriebspartner eines großen
Telekommunikationsunternehmens seit 2006 Mitarbeiter in Teil- und
Vollzeitbeschäftigung für die Kundenbetreuung und den Vertrieb von
Telefonanschlüssen beschäftigt.

Der Fall zeigt unter anderem, wie wichtig es ist, das Bewusstsein
im Bereich Datenschutz zu schärfen, damit jeder Bürger und jedes
Unternehmen verantwortungsvoll mit persönlichen Daten umgehen. Das
Recht des Einzelnen, die Nutzung seiner persönlichen Daten zu
kontrollieren, muss gestärkt werden.

"Bewerbungsmappen gehören an den Bewerber zurückgeschickt oder in
den Schredder", so Annette Mühlberg, Leiterin des Referats
eGovernment beim ver.di Bundesvorstand. "Unternehmen und Verwaltungen
benötigen dringend verstärkte Aufklärung im Umgang mit
Arbeitnehmerdaten. Datenmissbrauch muss stärker sanktioniert werden."

In den letzten Jahren kam es immer wieder zu massiven Verstößen
gegen das Bundesdatenschutzgesetz. So wurden Arbeitnehmer gezielt
ausspioniert und das Recht auf Privatsphäre ausgehöhlt. Oft schien
dabei der Grundsatz zu gelten, dass der Zweck die Mittel heilige.
Vordergründig ging es dabei um die vermeintliche Abwehr von Gefahren
wie Betriebsspionage, Diebstahl oder auch das Vorgehen gegen das
"Blaumachen" von Arbeitnehmern. Dass die Firmen mit den
Mitarbeiterdaten für ihre Zwecke, oder wie im Frankfurter Fall
einfach aus Nachlässigkeit, so schlampig umgehen, führt die
Piratenpartei vor allem auf die mangelnde Durchsetzungsfähigkeit der
zuständigen Gesetze zurück.

"Der Umgang mit solchen persönlichen Daten muss dringend besser
gesetzlich geregelt werden", sagt Jens Seipenbusch, Vorsitzender der
Piratenpartei zum neuerlichen Datenskandal. "Auf allen Ebenen müssen
die Menschen besser vor einem Missbrauch und der Zweckentfremdung
ihrer Daten geschützt werden, sei es auf der Arbeit, in der
Verwaltung oder auch im medizinischen Bereich. Wenn wir über
Datenschutz reden, wird noch allzu oft vergessen, dass solche
Verstöße immer auch einzelnen Menschen schweren Schaden zufügen
können bis hin zum Verlust ihres Arbeitsplatzes."

"Ich denke, dass die Firma, die da geschlampt hat, jetzt ein sehr
großes Problem hat und den Betrieb vermutlich bald einstellen kann",
sagt Padeluun vom FoebuD, Initiator und Jurymitglied der Big Brother
Awards. Diese Negativpreise werden jährlich in mehreren Ländern an
Behörden, Unternehmen, Organisationen und Personen vergeben, die in
besonderer Weise und nachhaltig die Privatsphäre von Personen
beeinträchtigen oder Dritten persönliche Daten zugänglich gemacht
haben.

Die Piratenpartei setzt sich für Datensparsamkeit und Datenschutz
sowohl bei staatlichen Behörden, als auch bei Unternehmen ein. Sie
sieht noch weitreichenden Verbesserungsbedarf bei den bisherigen
Datenschutzrichtlinien und fordert angemessene Strafen für den
Missbrauch von Daten. Ihr Ziel ist der Einzug in den Bundestag am 27.
September, um sich dort konsequent für bessere Richtlinien
einzusetzen.

Gerne stellen wir Ihnen Bildmaterial zur Verfügung. Bitte setzen
Sie sich dazu direkt mit unserer Bundespressestelle in Verbindung.

Diese Pressemitteilung finden Sie im Internet unter:
http://www.presseportal.de/go2/Bewerbungsunterlagen_eBay

Originaltext: Piratenpartei Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/76876
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_76876.rss2

Pressekontakt:
Verantwortlich für den Inhalt dieser Pressemitteilung:
Bundespressestelle der Piratenpartei Deutschland
Verantwortlich für den Versand dieser Pressemitteilung:
Bundespressestelle der Piratenpartei Deutschland

Bundespressestelle:

Fabio Reinhardt
Telefon: 030 / 50 96 999 13
Mobil: 0163 / 949 76 84
presse@piratenpartei.de

Piratenpartei Deutschland
Pflugstraße 9a
10115 Berlin

Für Journalisten allgemein verwendbares Bildmaterial finden Sie
unter:
http://www.piratenpartei.de/presse/bildmaterial

Die Piratenpartei Deutschland (PIRATEN) beschäftigt sich mit den
entscheidenden Themen des 21. Jahrhunderts. Das Recht auf
Privatsphäre, eine transparente Verwaltung, eine Modernisierung des
Urheberrechtes, freie Kultur, freies Wissen und freie Kommunikation
sind die grundlegenden Ziele der PIRATEN.


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