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Rheinische Post: Merkels Botschaften Kommentar Von Martin Kessler

Geschrieben am 18-09-2009

Düsseldorf (ots) - Eine knappe Mehrheit der Deutschen steht links
der Mitte. Das ist der Befund der Demoskopen. Wie kann sich
angesichts dieser Position eine schwarz-gelbe Koalition durchsetzen?
Sie muss einen integrativen Wahlkampf führen. Das genau tut Merkel.
Sie attackiert den Gegner nicht, sie richtet Positiv-Botschaften an
ihre Anhänger und vermeidet alles, was potenzielle SPD-Wähler an die
Urnen bringen könnte. Ihre Alternative heißt: Klare Verhältnisse oder
Hängepartie. So auch gestern bei ihrem Auftritt vor der
Hauptstadtpresse, bei dem sie vor allem Beruhigungspillen an ihre
Anhänger verteilte.
Man mag diesen Wahlkampf als wenig inhaltlich, wenig spannend, ja
sogar als wenig diskursiv-demokratisch ansehen. Für die Kanzlerin
zählt allein, dass sie am Ende mit dem Wunschpartner FDP koalieren
kann. Schließlich wäre alles andere inklusive einer großen Koalition
ein Desaster für die CDU-Vorsitzende.
Der zentrale Störfaktor in diesem Spiel ist die CSU. Sie kämpft für
Steuersenkungen, die kaum glaubwürdig sind, und für ein
wirtschaftspolitisches Programm, mit dem die Union nicht richtig
punkten kann. Zudem polarisiert sie gegen die CDU statt gegen den
politischen Gegner. Angesichts dieser Umstände ist Merkels Kurs ein
Tanz auf der Rasierklinge. Es bleibt ihr aber keine andere Wahl.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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