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Rheinische Post: Westerwelles Merkel-Schwur

Geschrieben am 20-09-2009

Düsseldorf (ots) - von Michael Bröcker

Der einstige FDP-Sprücheklopfer Guido Westerwelle hat ein neues
politisches Lebensziel entdeckt: Glaubwürdigkeit. Dem ordnet er alles
unter. Sogar die Macht. Zumindest vorübergehend. Westerwelle leidet
darunter, dass er als beliebig gilt. Nun glaubt er, dass selbst die
Oppositionsrolle ein Sieg sein kann, wenn die Partei und er dafür
an Glaubwürdigkeit gewinnt.
Die Festlegung auf Merkels Union bringt der FDP zudem Wählerstimmen.
Die Vorstellung, zwischen Trittin und Nahles am Kabinettstisch zu
sitzen und bei jeder kniffligen Entscheidung mit der Ausweich-Option
"Rot-Rot-Grün" konfrontiert zu werden, widerstrebt wohl jedem
Liberalen. Reicht es für Schwarz-Gelb nicht, spekuliert Westerwelle
auf ein schnelles Ende einer großen Koalition. Die Grünen könnten
sich später doch noch für eine Jamaika-Koalition erwärmen, wenn es
solche Bündnisse aus CDU, FDP und Grünen im Saarland oder in
Schleswig-Holstein gibt. Einen innerparteilichen Putsch muss der
FDP-Chef nicht fürchten, sollte er ein Ergebnis nur knapp oberhalb
der 9,8 Prozent von 2005 erreichen. Ein Nachfolger steht nicht
bereit.
Der große Verlierer des gestrigen Tages ist also SPD-Kanzlerkandidat
Steinmeier. Dessen einzige Aussicht ist die Vize-Kanzlerschaft unter
Merkel. Und die hat er ja jetzt schon.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304


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