(Registrieren)

Neue Westfälische: KOMMENTAR Einschnitte nach der Wahl Zusammengeschweißt MARTIN KRAUSE

Geschrieben am 21-09-2009

Bielefeld (ots) - Steinbrück und Guttenberg kündigen schmerzhafte
Eingriffe an, aber sie nennen keine Details. Wer wollte es den
Wahlkämpfern ernsthaft verdenken? Sollen die Minister ihre Wähler mit
der Auflistung exquisiter Grausamkeiten verschrecken, während
Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihre bevorzugten Koalitionspartner
von der FDP und selbst die CSU die Bürger unverdrossen mit
Steuersenkungen ködern? Da wirkt allein die Voraussage eines "harten
Jahres" schon recht mutig.
Natürlich hat Linksparteichef Oskar Lafontaine recht, wenn er
reflexartig die Nennung bereits geplanter Einsparungen fordert. Das
geht uns alle an: Was kommt da auf uns zu? Steuererhöhungen? Höhere
Sozialabgaben? Neue Leistungskürzungen?
Dabei meinen selbst liberal orientierte Ökonomen wie Hans-Werner
Sinn, dass die Zeit der Haushaltskonsolidierung noch nicht gekommen
ist. Es ist noch immer Zeit für die Ankurbelung der Wirtschaft durch
eine erhöhte staatliche Nachfrage. Das funktioniert nicht mit höheren
Steuern, es muss zunächst durch staatliche Verschuldung finanziert
werden.
"Die Staatsschulden sind schon so hoch, da kommt es auf ein paar
Milliarden mehr oder weniger auch nicht mehr an", kommentiert dies
ein anderer Ökonom zynisch, aber ernsthaft. Steuersenkungen passen
besser in dieses antizyklische Konzept als Grausamkeiten aller Art.
Also Entwarnung für die Wähler?
Keineswegs. Die Botschaft von Steinbrück und Guttenberg ist: Es sieht
in der Wirtschaft noch immer düster aus, es wird Heulen und
Zähneklappern herrschen. Ihre Botschaft klingt wie: Wir haben uns
schon Gedanken gemacht und wollen die Große Koalition fortsetzen. Die
kleineren Parteien brauchen wir dabei nicht. Die Wirtschaftskrise hat
die Wirtschaftsexperten der beiden großen politischen Lager offenbar
fest zusammengeschweißt.

Originaltext: Neue Westfälische
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2

Pressekontakt:
Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

226270

weitere Artikel:
  • Neue Westfälische: Hochschulsanierung Herkulesaufgabe BERNHARD HÄNEL Bielefeld (ots) - Es ist Wahlkampf. Und so ist die Unterzeichnung der Verträge über die Sanierungszusagen an die staatlichen Hochschulen in OWL natürlich ein willkommener Anlass für Innovationsminister Andreas Pinkwart auf seine Leistung aufmerksam zu machen. Nehmen wir das mal so hin. Es ist allerdings auch ein gewichtiges Pfund, mit dem der liberale Landespolitiker wuchern kann. Nach Jahren der Vernachlässigung der Bausubstanz sind die Hochschulen des Landes dringend renovierungsbedürftig. Wer wachen Auges über einen Campus geht, kann mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Die Freibier-Strategie der CSU = Von Eberhard Fehre Düsseldorf (ots) - Ein Wahlkampf ist kein Wettbewerb, bei dem man die Worte auf die Goldwaage legen sollte. Aber einen Hauch von Ernsthaftigkeit darf das Publikum doch erwarten. Dem Füllhorn an Wahlgeschenken jedoch, das die CSU gestern eine Woche vor der Wahl über das Land ausschüttete, fehlt das zur Gänze. Steuersenkungen sofort, Steuersenkungen 2011, Steuersenkungen 2012. Und das alles unter der aus früheren Wahlkämpfen bekannten Betrüger-Parole "Mehr Netto vom Brutto", dem Kampfruf derer, die auf das kurze Gedächtnis ihrer Opfer setzen. mehr...

  • WAZ: EU will Flüchtlinge schützen - Kleinmut und Härte. Kommentar von Angelika Wölk Essen (ots) - Sie riskieren ihr Leben, um aus einem Krisengebiet, aus einem Leben in Hunger, in Elend, im Krieg, zu entkommen. In Nussschalen, in ausgedienten, überladenen Frachtern retten sie sich in ihrer Not an die Grenzen der EU. Doch viele von ihnen werden unbarmherzig zurückgeschickt - etwa nach Libyen, wo sie in Lager gesteckt, misshandelt werden. Nein, die EU reagiert im Umgang mit Flüchtlingen im wahrsten, grausamen Sinne des Wortes abwehrend. Die Gemeinschaft, die sonst so gern von sich behauptet, mehr zu sein als ein reiner mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Wahlen / Bundestag Osnabrück (ots) - Riskanter Kurs Es ehrt die Minister zu Guttenberg und Steinbrück, dass sie die Bürger auf harte Einschnitte nach dem 27. September einstimmen. Solch ehrliche Warnungen sind leider selten in diesem Wahlkampf. Dort geht es trotz Finanzkrise weiter in erster Linie um die Verteilung von Wohltaten oder zumindest Wahrung der bestehenden sozialen Standards. Mit der wirtschaftlichen Realität hat dies wenig zu tun. Gleichwohl greifen die Äußerungen zu Guttenbergs und Steinbrücks viel zu kurz. Denn erstens lassen sie völlig mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Agrar / Milch / EU Osnabrück (ots) - Schande auf den Äckern Die Existenzangst der Milchbauern ist zwar verständlich. Doch was sich derzeit auf den Äckern in Europa abspielt, ist bar jeder Vernunft. Rund 40 Millionen Liter Milch nutzlos im Boden versickern zu lassen ist eine Schande für eine zivilisierte Gesellschaft. Die Aktionen werfen auch ein trübes Licht auf eine zweigeteilte Welt: hier das Vernichten von Nahrungsmitteln, deren Dumpingpreise nicht zum Überleben der Produzenten reichen. Dort das Verhungern, weil Lebensmittel fehlen. Mit der vergossenen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht